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Sights around Bahrain. Photo by RJ Rempel.

Mit dem Beruf in die Mission

Als Jesus-Nachfolger müssen wir nicht alle Zelte machen, aber wir können unsere Arbeit und unsere Glauben zusammenfügen, so wie Paulus es tat.

Sind Sie jemals für Ihren Beruf umgezogen? Haben Sie schon einmal eine Beförderung angenommen, die einen Umzug einschloss, oder sind Sie näher an Ihre Familie gezogen? Oder vielleicht wollten Sie einfach einen Tapetenwechsel innerhalb desselben Berufs? Viele Menschen ziehen jedes Jahr um und einige beenden ihre Reise auf der Arabischen Halbinsel.

Im kirchengemeindlichen Kontext sprechen wir immer wieder von ‚Zeltmachern‘. Apostel Paulus war von diesen vermutlich der berühmteste (Apg. 18,1-4), indem er seine Fertigkeiten gebrauchte und mit anderen arbeitete, die ebenfalls Zelte machten. Während er arbeitete, erzählte er ihnen vom Evangelium und am Sabbat ging er in die Synagogen, um den Menschen von Jesus weiterzugeben. Als Jesus-Nachfolger müssen wir nicht alle Zelte machen, aber wir können unsere Arbeit und unsere Glauben zusammenfügen, wie Paulus es tat.

Viele sehen es als einen Weg, als Zeltmacher Jesus in die am wenigsten erreichten Gebiete der Welt zu bringen. Und auch in Länder, wo es schwierig ist, ein Langzeitvisum zu erhalten. Auf der Arabischen Halbinsel findet man viele Zeltmacher. Arbeitnehmer ziehen in ein Land und werden von örtlichen Firmen angestellt. Man findet sie in den verschiedensten Bereichen, wie dem Gesundheits- oder Bildungswesen, dem Bauwesen, dem Finanzsektor und vielem mehr. OM schafft keine Arbeitsplätze, die nicht direkt in der Mission sind, aber arbeitet mit anderen Organisationen zusammen, um die richtigen Anstellungen für Interessierte zu finden. Danach unterstützt OM gemeinsam mit Partnerorganisationen in dieser Region Zeltmacher, bewusst diejenigen in ihrem Umfeld durch ihre Arbeit und ihr tägliches Leben zu erreichen.

„Wir können Arbeit und Mission nicht trennen. Wir sehen es als ein und dasselbe“, erklärt RJ, Leiter der OM-Arbeit auf der Arabischen Halbinsel. „Deine Missionsarbeit ist auf deiner Arbeit. Mission beginnt damit, wie du deine Arbeit machst, mit anderen umgehst und interagierst auf der Arbeit. Oder wie jemand anderes es einmal ausdrückte: Arbeit ist Lobpreis. Wir konzentrieren uns auf breites Aussäen und das Starten von Jüngerschaftsgruppen, wenn sich die Möglichkeit bietet. Jüngerschaft beginnt, wenn du mit einer anderen Person zu tun hast.“

Mit dem Beruf in die Mission

„Auf der Arabischen Halbinsel ermutigen wir Menschen, ein dreidimensionales Leben zu leben“, fährt RJ fort. „Wir ermutigen Jesus-Nachfolger, ein Gott hingegebenes Leben auf der Arbeit und in der örtlichen Gemeinschaft zu führen. Sie sollen der Wohlgeruch Jesu sein in allen Bereichen ihres Lebens und zu 100 Prozent transparent, in dem, wer sie sind und warum sie leben, wo sie leben. All das geschieht, indem sie leben, wozu Gott sie geschaffen hat. Wir nennen es gerne eine ‚glaubwürdige Präsenz‘. Zeltmacher müssen reif genug sein, um einander Rechenschaft geben zu wollen und der Mission, die vor ihnen liegt. Damit sie irgendwann lebendige Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern um sich herum sehen.“

Als Zeltmacher zu leben und zu arbeiten, bedeutet, ein gottzentriertes Leben zu führen, überall, wo man sich befindet. In einer Postfiliale in einem Land auf der Arabischen Halbinsel forderte ein Postbeamter Dirk* einmal auf, den Gegenwert von zehn US-Dollar zu bezahlen. Dies erschien Dirk zu niedrig. Er weigerte sich und verlangte nach dem Beleg, um den tatsächlichen Preis zu erfahren, der 60 US-Dollar betrug. Er erklärte dem Mann, dass er Christ sei und nach ‚dem Buch‘ (der Bibel) lebe und dass die Menschen dem Kaiser geben sollten, was diesem gebühre (vgl. Matthäus 22,21). Der Mann schien nicht beeindruckt, nannte dann aber den tatsächlichen Preis. Das nächste Mal, als Dirk in dieselbe Postfiliale ging, erzählte der Postbeamte jedem: „Das ist der Mann, der gemäß dem heiligen Buch der Christen lebt.“ Aufgrund der Erfahrungen von Arbeitnehmern auf der Arabischen Halbinsel, ist das tatsächliche Leben eines christlichen Lebens, was das Evangelium am meisten nahebringt. Viele Einheimische haben oftmals falsche Vorstellungen vom Christentum. Doch wenn sie ernsthafte Jesus-Nachfolger treffen und mit ihnen zusammenarbeiten, ändert sich ihre Perspektive, was es bedeutet, Christ zu sein.

Herausforderungen

Es ist Christen nicht erlaubt, aktiv das Evangelium auf der Arabischen Halbinsel weiterzugeben. Also tun sie es, indem sie das Evangelium leben und Beziehungen bauen, die ihnen erlauben, über Jesus zu sprechen. Nicht immer ist es einfach. Einige kommen wegen Geld und können sehr bestimmt vorgehen, um zu bekommen, was sie wollen. Andere wollen mit Einheimischen arbeiten und enden damit, auch mit anderen Nationalitäten zu arbeiten. Das bedeutet, dass sie die Liebe Jesu mit mehr als einer Personengruppe teilen und auch mit Menschen aus am wenigsten erreichten Ländern. Stacy*, eine Krankenschwester auf der Arabischen Halbinsel, erzählt: „Ich wurde von Menschen verschiedenster Nationalitäten gefragt, weshalb ich hier sei. Wenn ich antworte, dass Gott mich hierher berufen hat, stellen sie Fragen und wollen vielleicht mehr wissen.“ Die Art, auf die sie ihr Leben lebt, spiegelt die Hoffnung wider, die sie in Christus hat: dass er sich um die Menschen und sie selbst kümmern wird.

Viele Arbeitsstellen in der Region verlangen von den Angestellten, lange Arbeitszeiten zu leisten. Das ist eine Herausforderung für Familien und für Teamzeiten. Der Druck auf Facharbeiter ist sehr hoch und Arbeitnehmer müssen ständig entscheiden, für wen sie Zeit haben wollen. Eine der größten Herausforderungen ist es, wie man ein ausgeglichenes Leben auf der Arabischen Halbinsel führen kann mit einem Arbeitsalltag, der von großem Druck geprägt ist. Es ist herausfordernd die Balance zu finden zwischen Arbeit, Familie, Ruhezeiten, Sozialleben und Teamleben, wo das zutrifft. OM sieht Missionsarbeit als ganzheitlich und Teil jeden Lebensbereichs. Es kann Zeit brauchen, um das herauszufinden. Geistliche Kämpfe, die Hitze und das Leben mit Sicherheitsrisiken sind ebenso Herausforderungen, die Menschen begegnen. Geduld und Gebet sind Schlüsselelemente, um ein ausgeglichenes, fruchtbares und bewusstes Leben auf der Arabischen Halbinsel zu führen.

Jim erzählt: „Als Ausländer ist es hier einfach, in eine Blase von ausländischen Arbeitern gezogen zu werden, die wie zu Hause leben und einfach nur Geld machen wollen.“ Um dieser Versuchung zu widerstehen, „ist es wichtig für uns, unseren eigenen Rhythmus beizubehalten und fähig zu sein, die Einstellung zu bewahren, warum wir überhaupt hier sind. Gebet ist nicht einfach etwas, das wir tun, wenn wir etwas brauchen. Gebet ist die Arbeit selbst“, fährt Jim fort. „Auf diese Weise halten wir die Verbindung zu Gott und können erkennen, dass Gott etwas um uns herum tut. Die Quelle, aus der wir die Stärke und den Mut bekommen, zu sprechen, wenn es Zeit dafür ist, ist dieses Gebet.“

Schließen Sie sich uns an!

Ist es Zeit für Sie, einen Umzug in Erwägung zu ziehen? Die meisten Arbeitsstellen in dieser Regionen verlangen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und gute Qualifikationen. Wir ermutigen Menschen, die jetzt bereits bewusst in ihren Arbeitsstellen wirken und sich in ihrer Kirchengemeinde engagieren, sich zu bewerben. Wir suchen zudem nach reifen Christen, da das Leben sich deutlich vom Gewohnten unterscheiden kann und auch Schwierigkeiten mit sich bringt. Reife kann helfen, sich schneller anzupassen. Menschen, die daran interessiert sind, möchten wir auch ermutigen, die Region auf einer Urlaubsreise zu besuchen, bevor sie sich endgültig entscheiden, umzuziehen.

Sie interessieren sich dafür, auf der Arabischen Halbinsel zu arbeiten? Schreiben Sie uns unter personal.de@om.org für weitere Informationen.

*Name geändert

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