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The landscape in north-central Africa. Photo by Rebecca  R.

Ein hoher Preis

„Ich liebe Herausforderungen“, erklärt David, „und deshalb bin ich hier in Nordafrika, obwohl niemand sonst hierher wollte.“

David*, der aus dem südlichen Teil von Afrika stammt, erinnerte sich daran, wie er vom Tsunami hörte, der Ende 2004 über Asien hereinbrach. Tausende Menschen starben und ihre Lebensgrundlagen und Häuser wurden zerstört. David war betroffen von der Zahl der Menschen, die von der Erde weggeschwemmt wurden, ohne Jesus zu kennen. Er betete: „Gott, mögest du mich gebrauchen, um andere Nationen zu erreichen, die Christus nicht kennen.“ Als er aufwuchs, besuchte David eher unregelmäßig die Kirche. Als er 18 Jahre alt war, lud ihn ein Freund regelmäßig in die Kirche ein und er gab sein Leben Jesus.

Fünf Jahre nach dem Tsunami fing David das Programm REACH, ehemals Missions Discipleship Training (MDT), in Sambia an. Vor allem die muslimische Welt hatte es ihm angetan, da er daran erinnert wurde, dass auch diese Menschen „die Liebe Jesu brauchen“, wie er sagt.

Davids Interesse wurde geweckt, als er die Länder Nordafrikas mehr kennenlernte, während seine Klassenkameraden sich auf andere Regionen der Welt konzentrierten. „Ich liebe Herausforderungen“, erklärt David, „und deshalb bin ich hier in Nordafrika, obwohl niemand sonst hierher wollte.“

Brücken bauen

Als David in Nordafrika ankam, wurde er gleich beim Verlassen des Flugzeugs mit der ersten Herausforderung konfrontiert: Es war die heiße Jahreszeit. „Man kann nichts tun“, berichtet er, „man kann sich nur ausruhen. Wenn es heiß ist, kann man nicht normal arbeiten.“ Davids zweite Herausforderung war, die Landessprache zu lernen. Zuerst lernte er mit einem Tutor, aber er fand bald heraus, dass er am besten lernt, wenn er raus geht und mit den Menschen spricht.

Da David jahrelang Fußball gespielt hatte, ging er auf den örtlichen Fußballplatz und „durch das Training und den Umgang mit den Sportlern lernte ich die Sprache von ihnen. Während sie sprachen, lernte ich“, sagt David. „Egal, ob man die Sprache kennt oder nicht, durch Fußball kann man Beziehungen aufbauen.“

„Fußball ist ein guter Brückenbauer“, erklärt er weiter. „Fußball kennt keine Sprachbarrieren oder kulturellen Barrieren, er zerstört sie. ... Jeder liebt Sport. Sei es als Spieler oder als Zuschauer – jeder hat mit Sport zu tun.“

Sein Engagement im Fußball trug dazu bei, Beziehungen zu knüpfen und gab David einen Ort, an dem er die Liebe Jesu mit anderen teilen konnte. In den Mannschaften, die er trainierte, integrierte David das Gebet und betonte die christlichen Werte. Die Teams bestanden aus einer Mischung von Christen und Muslimen, die zusammenspielten. „Ich glaube, es ist das Gebet, das sie anzieht“, freut sich David, als er erklärt, warum Nichtchristen in seinem Team mitmachen wollen. „In anderen Mannschaften kommen sie nur zum Fußballspielen und gehen danach wieder nach Hause. Aber bei unserem Team ist das anders. Und das Gebet macht einen Unterschied. ... Auch die Ermutigung, die wir den Spielern geben.“

Einige junge Männer haben auf dem Fußballplatz Jesus als ihren Erlöser angenommen. David arbeitet auch mit den Gemeinden vor Ort zusammen, um andere Jesus-Nachfolger dazu zu ermutigen, die Liebe Gottes anderen genauso weiterzugeben, wie sie die Liebe zum Spiel weitergeben.

Herausforderungen

Während Davids Glaube an Gott toleriert und akzeptiert wird, weil er ein Ausländer ist, ist dies bei neuen Jesus-Nachfolgern mit muslimischem Hintergrund nicht der Fall.

„Wenn sie Jesus annehmen, kommen die Herausforderungen, denn die Gemeinschaft wird ihnen sagen, dass sie genau wissen, was im Koran steht. Also ist es, als ob sie ihre Familie beschämen würden“, berichtet David. „Familie und Freunde werden mit allen Mitteln versuchen, die Person wieder für den Islam zu gewinnen.“ Als die Einheimischen erfuhren, dass zwei junge Männer beschlossen hatten, Jesus nachzufolgen, gingen die Menschen nicht mehr in ihre Geschäfte. Ein anderer neuer Christ wurde aus dem Haus geworfen, in dem er wohnte, und er lebte ohne Sachen auf der Straße. Sein Besitz wurde einfach beschlagnahmt, da er ihn gekauft hatte, bevor er Jesus nachgefolgt war. „Es ist eine harte Sache für diese Menschen, wenn sie ihr Leben Gott anvertrauen“, erklärt David. „Es ist ein hoher Preis, den sie zahlen.“

David und andere Jesus-Nachfolger tun ihr Bestes, um neue Christen in ihrem Glauben zu ermutigen und ihnen nach Möglichkeit bei konkreten Bedürfnissen zu helfen. „Die Bibel selbst kann sie leiten und stärken“, ist David sicher. Er fügt hinzu, dass der Jüngerschaftsprozess zwar manchmal lange dauern kann, aber sobald neue Christen die verändernde Kraft des Evangeliums und die Liebe Jesu verstanden haben, verspüren sie den Wunsch, dies mit anderen zu teilen, egal was es kostet, „weil sie furchtlos und überzeugt sind“.

Neue Möglichkeiten

Einige Jahre nachdem David nach Nordafrika gezogen war, kehrte David in sein Heimatland zurück. Dort heiratete er Grace* und das Paar zog gemeinsam nach Nordafrika. Dort begann Grace, die Sprache und Kultur zu lernen und zu verstehen. Da sich Männer und Frauen in der Kultur dort nicht oft begegnen, hat die Anwesenheit von Grace die Türen für Gespräche und Möglichkeiten geöffnet, den Frauen vor Ort die Liebe Jesu zu zeigen. „Frauen sind das Rückgrat der Beziehungen“, sagt David. „Wenn man einen Mann für Christus gewinnt, ist es ein bisschen schwierig, die Frau zu gewinnen. Aber wenn du die Frau gewinnst, ist es leichter, den Mann zu gewinnen“.

Beten Sie für die neuen Jesus-Nachfolger, damit ihr Glaube wächst und sie erkennen, wann sie anderen von ihrem Glauben an Jesus erzählen sollten. Beten Sie, dass Gott für ihre Bedürfnisse sorgt und sie ermutigt, dass sie nicht allein sind.


*Name geändert
 

David erzählt über seine Arbeit in Nordafrika (Englisch)

 

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