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Gott ist größer als unsere Vorstellung

Gott ist größer als unsere Vorstellung

In der letzten Zeit habe ich wieder mal das Johannesevangelium gelesen. Und ich habe es sehr genossen. Die Geschichte von der Heilung eines kranken Mannes hat mich dabei besonders angesprochen.

„Jesus sah ihn dort liegen, und es war ihm klar, dass er schon lange leidend war. »Willst du gesund werden?«, fragte er ihn. Der Kranke antwortete: »Herr, ich habe niemand, der mir hilft, in den Teich zu kommen, wenn das Wasser sich bewegt. Und wenn ich es allein versuche, steigt ein anderer vor mir hinein.“ (Johannes 5,6+7)

Es ist schon interessant, dass Jesus zwar einerseits sofort erkannte, dass dieser Mann schwer krank und schon lange leidend war, er ihm aber doch diese banale Frage stellte: „Willst du gesund werden?“. Aber die Antwort ist noch viel interessanter. Jeder hätte jetzt gedacht, dass ein „Offensichtlich!“ als Antwort von diesem Mann kommt. Aber er gibt stattdessen Gründe, warum es hoffnungslos für ihn ist, je gesund zu werden. Natürlich ist sich der Mann nicht bewusst, wer mit ihm redet und welche Kraft Jesus trägt. Aber er gibt dem übernatürlichen Wirken, das in seinem Leben notwendig ist, gleich eine Form, wie es auszusehen hat. Er beschränkt das Wirken Gottes auf die Umstände, in denen er sich befindet.

Viele von uns im Westen heutzutage haben einen ähnlichen stark beschränkenden Glauben. Wir glauben, dass Gott „theoretisch alles kann“, aber wenn es um die Praxis geht, dann trauen wir uns nicht, viel zu wollen (oder zu erwarten), weil wir Gottes Handeln nur innerhalb unserer menschlichen Paradigmen erwarten. Aber Gott ist so viel größer, als wir uns das vorstellen können und ist nicht an die Umstände oder die Form gebunden, mit der wir ihn beschränken. Er wirkt auf wunderbare Art und Weise.

Wenn Jesus heute zu dir kommen würde und dich fragen würde: „Möchtest du gesund werden?“ – oder vielleicht noch offener formuliert: „Wonach sehnst du dich?“ – dann gehe doch mit einer Offenheit ins Gebet. Lege dich nicht gleich darauf fest, wie Gott etwas tut, sondern sei freudiger Erwartung, dass Gott etwas tut. Wenn du für einen kranken Freund betest oder eine Familienangehörige, die Jesus noch nicht kennt oder für den schlecht gelaunten Nachbarn – lasst uns voll Erwartung und Hoffnung vor Gott kommen, aber wissen, dass er auf viele wunderbare Art und Weise wirkt – egal, ob wir das immer verstehen oder nicht.

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