Vor einiger Zeit habe ich versucht, unseren in Einzelteile zerlegten Mixer wieder zusammenzubauen. Die Einzelteile lagen schon eine Weile völlig unbrauchbar in der Küche und es war längste Zeit. Ich bin bei so etwas wirklich nicht der Begabteste (im Gegenteil!), aber ich war mir sicher: „Das kriege ich hin!“
Nach einigen Minuten des Rumhantelns und Abarbeitens an dem Gerät – und einem deutlich gestiegenen Puls – musste ich dann schließlich doch nach der Anleitung im Internet googlen (auch hier erfülle ich wahrscheinlich einige Klischees ;). Dann ging es auf einmal recht schnell – und wir können endlich wieder Smoothies machen.
Ich glaube, dass dieser Impuls „Ich kriege das hin“ ganz tief in uns Menschen verwurzelt ist. Dass wir von Natur aus unseren eigenen Fähigkeiten vertrauen und ganz tief drinnen letztlich glauben, dass wir es selbst doch am besten wissen. Gott sieht das anders.
„Glückselig der Mensch, der … seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!“ (Psalm 1,2)
In Psalm 1 erklärt der Verfasser, dass der Mensch glücklich und voller Segen ist, der seine Lust hat am Gesetz Gottes – dem Gottes Worte „Spaß macht“, Freude bereitet. Als Menschen werden wir dann zutiefst glücklich sein, wenn wir auf Gottes Worte achten, sie kennen und danach leben. Wenn wir immer wieder diesen Impuls „Das kriege ich hin!“ unterdrücken und stattdessen sagen: „Was sagt denn die Gebrauchsanleitung?“
Die Bibel ist voll von Menschen, die auf diese Art und Weise gehorsam waren. Gerade neulich las ich wieder von Abraham (damals noch Abram) und wie Gott ihm sagte, er solle sein Land, seine Verwandtschaft und sein Haus verlassen, um in ein ihm unbekanntes Land zu gehen. Dann heißt es: „Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte“ (1. Mose 12,4). Das gleiche lesen wir später, als Gott ihm aufträgt, Isaak zu opfern, und ich könnte noch unzählige weitere Beispiele geben von „Helden“ der Bibel, die sich durch solchen Gehorsam auszeichneten.
Ich glaube, dass wir in unserer Zeit den Wert des Gehorsams neu entdecken müssen. In einer Zeit und Kultur, die von der Aufklärung geprägt ist, nach der der Mensch selbst am besten weiß, was gut und richtig ist, müssen wir als Jesus-Nachfolger an dem festhalten, was uns Gottes Wort verheißt: dass wir dann glücklich sind, wenn wir an Gottes Wort festhalten. Er kennt uns am besten und seine „Gebrauchsanleitung“ ist der beste Weg für uns, durchs Leben zu gehen. Sie ist nach seinen Maßstäben geschrieben. „Glücklich“ bedeutet hier nicht immer, alles zu haben, was wir gerne hätten, oder dass Dinge so laufen, wie wir sie gerne hätten. Es bedeutet, Zugang zu einer Freude und einem Frieden zu haben, die größer und tiefer sind als alles.
Psalm 1 verknüpft die Freude am Gesetz Gottes mit der Praxis, über das Gesetz Gottes dauerhaft („Tag und Nacht“) nachzudenken. Ich möchte dich ermutigen, diese Woche jeden Tag eine Bibelpassage zu lesen und darüber nachzudenken. Und dann möchte ich dich ermutigen, dich beim Nachdenken zu fragen: „Wozu fordert mich Gott in diesem Text auf? Was bedeutet es, nach diesem Text zu leben?“ Und dann ermutige ich dich, dir konkrete Handlungen zu überlegen (und sie umzusetzen), die dies widerspiegeln. Ich glaube, dass wir noch so viel Segen entdecken werden, wenn wir die Worte Gottes nicht nur als Tipps sehen, denen man folgen kann oder auch nicht, sondern wenn wir das Lesen der Worte Gottes mit praktischen Handlungen verknüpfen. Gott selbst verheißt uns, dass dann viel Gutes in unserem Leben folgen wird – nicht nur ein funktionierender Mixer.