Gerettet für einen Zweck

Nachdem er zwei lebensbedrohliche Autounfälle überlebt hat, möchte Gift sein Leben so gestalten, dass es andere ermutigt, Gott zu suchen.

Gift wuchs mit seinen Eltern, zwei Schwestern und einem Bruder in Lusaka, Sambia, auf. Obwohl seine Familie in die Kirche ging, hatte er nicht verstanden, dass Gott sich eine persönliche Beziehung zu jedem Menschen wünscht. So lebte er als seine Kindheit und Jugendzeit zwar als Christ, aber ohne die Erfahrung zu machen, ihm nahe zu sein.

Gottes Vorsorge in der Tragödie

Das änderte sich im Oktober 2014, als Gift in einen Autounfall verwickelt wurde. Er erinnert sich: „Ein Lastwagen fuhr mir auf und quetschte meine Brust in einen Lieferwagen, was mir fast die Rippen brach und sich anfühlte, als wollte mein Herz platzen. Ich fragte Gott, ob es sein Wille sei, dass ich sterbe. Aber ich habe überlebt. Dieser Autounfall ließ mich erkennen, wer Gott wirklich ist, denn ich begann zu glauben, dass Jesus persönlich an meiner Seite ist. Selbst die Ärzte, die meine Röntgenbilder sahen, waren überrascht, dass ich nicht gestorben war. Da kam mir der Gedanke, dass Gott vielleicht eine Bestimmung für mein Leben hat.“

Während seines achttägigen Aufenthalts im Krankenhaus lag Gift in einem Zimmer mit drei anderen Unfallbeteiligten, die alle innerhalb weniger Tage nach dem Unfall starben. Er sagt: „Ich hatte das Gefühl, der Tod würde mich verfolgen! Und ich fragte mich: Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem ich sterben werde? Aber nein, ich habe es wieder einmal geschafft.“

Ein Autofahrer, der am Unfallort Gift geholfen hatte, besuchte ihn und erinnerte ihn daran, dass es Gottes Gnade war, dass er überlebt hat.

Ein Jahr später arbeitete Gift als Helfer eines Maschinenbauers, als das Auto, in dem er saß, von hinten angefahren und gegen eine Mauer gedrückt wurde. Wieder wurde Gift ins Krankenhaus gebracht, und wieder überlebte er ohne Langzeitverletzungen.

Nachdem er die Folgen dieses Unfalls gerade überwunden hatte, verlor Gift im folgenden Jahr seine Mutter aus gesundheitlichen Gründen – ein tragischer Verlust, mit dem er immer noch nicht fertig geworden ist. Irgendwann danach beschloss Gift, sein Leben bewusster zu gestalten und so ging er wieder zur Schule, um seinen Traum von einer Ausbildung zu verfolgen, nachdem er die Schule einige Jahre zuvor verlassen hatte, um Geld zu verdienen.

Drei Jahre später verlor Gift seinen Vater, der einen Schlaganfall erlitten hatte. Er berichtet: „Mein Vater starb, als ich im Unterricht war. Ich hatte keine letzte Chance, ihn bei seinem letzten Atemzug zu sehen. Ich fühlte mich so gebrochen. Gott gab mir die Kraft." Schmerz zu ertragen, und zeigte mir seine Treue, indem er mich mit Freunden umgab, die sich um mich sorgten und mich ermutigten.“
Im September 2020 schloss der Sambier die Schule ab.

An Bord des Schiffes

Als Gift Gott nach seinen nächsten Schritten nach dem Schulabschluss fragte, zeigte Gott ihm die Möglichkeit, auf dem OM-Schiff Logos Hope zu dienen. Gift, der ein leidenschaftlicher Fußballspieler ist und sich in der Sportarbeit engagiert, wurde während des gesamten Bewerbungsprozesses von seinem Trainer und Mentor ermutigt und unterstützt.

Der 27-Jährige ging im November 2021 auf die Logos Hope in Sierra Leone als einer von 42 Jesus-Nachfolgern aus Afrika, die drei Monate lang an dem Kurzzeitprogramm (STEP) teilnehmen. Die Teilnehmer arbeiten fünf Tage in der Woche, haben einen Tag, um vor Ort Einsätze zu machen, und einen Ruhetag. Darüber hinaus nehmen sie an Schulungen teil, die den STEP-Teilnehmern bei ihrem persönlichen Wachstum und ihrer Beziehung zu Gott helfen und sie für ihren zukünftigen Dienst besser ausrüsten sollen.

Gift erklärt, dass er zum ersten Mal in einem solchen multikulturellen Umfeld lebt: „Ich lerne viel über neue Kulturen und darüber, wie andere Menschen sind und denken. Ich glaube, dass jeder etwas zu erzählen hat, das andere motivieren und ermutigen kann.“
Gift möchte nicht nur sein Zeugnis weitergeben, sondern auch seine Leidenschaft für Fußball: Zusammen mit einem anderen Besatzungsmitglied plant er ein Logos Hope-Fußballturnier organisieren, bei dem Besatzungsmitglieder verschiedener Nationalitäten gegeneinander antreten. Er hofft, dass die Mannschaften nicht nur eine gute Zeit haben, sondern auch zeigen, dass Wettbewerb auf liebevolle Art und Weise möglich ist.

Gift, der im Bücherladen arbeitet, sagt: „Der Bücherladen ist für mich ein sehr wichtiger Ort. Es ist ein Ort, an dem man mit Besuchern unterschiedlicher Herkunft, Glaubensrichtungen und Sprachen ins Gespräch kommt. Ich unterhalte mich sehr oft mit ihnen und erzähle ihnen gerne meine persönliche Geschichte, wenn sie mich nach meiner Reise zum Schiff fragen. Ich ziehe auch gerne das Kostüm des Logos Hope-Maskottchens ,El Capitano‘ an und erfreue die Kinder, die das Schiff besuchen.“

Das Leben an Bord ist eine einzigartige Erfahrung, kann aber auch eine Herausforderung sein, wie Gift feststellen musste, als das Schiff wegen des Coronavirus geschlossen wurde. „Ich verstand nicht, warum dies geschah, aber ich vertraute darauf, dass Gott wollte, dass ich für diese Zeit hier bin und dass er immer die Kontrolle hat,“ erzählt er. „Als ich in Isolation musste, weil sich einer meiner acht Mitbewohner infiziert hatte, erinnerte mich Gott daran, dass ich in erster Linie wegen ihm an Bord gekommen war und dass er auch in dieser schwierigen Zeit bei mir ist, sodass ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und Frieden empfand.“

Die Reise geht weiter

Gift beschloss, seinen Einsatz zu verlängern und bis Februar 2023 an Bord zu bleiben. „Ich werde die Möglichkeit haben, mehr Länder und Menschen kennenzulernen und mehr Zeit haben, meinen Glauben weiterzugeben und die Menschen zu unterstützen, bei denen wir dienen werden", freut sich Gift. „Ich verstehe, dass Gott mir nicht nur geholfen hat, zwei lebensbedrohliche Unfälle zu überleben, damit ich leben kann, sondern auch, damit ich damit andere ermutigen kann, Gott und seine einzigartigen Pläne für jeden zu suchen."

Gift berichtet über seine Zeit auf der Logos Hope (Englisch)

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