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Lake Tanganyika missionaries travelling on a boat to different villages.

Menschenfischer

An den Ufern des Tanganjikasees können neue Jesus-Nachfolger die Frohe Botschaft nicht für sich behalten. Stattdessen machen sie das Evangelium in den benachbarten Dörfern bekannt.

Charles Chansa aus Sambia ist voller Dankbarkeit für die Zusammenarbeit mit den vielen Christen aus der frühen Gemeindegründungsbewegung an den Ufern des Tanganjikasees in Sambia. „Sie haben ein Herz für die Dörfer. Deshalb sind sie bei der Evangelisation und der Jüngerschaft immer vorne mit dabei, [wobei das OM-Team Unterstützung und Schulung anbietet]", so Charles, der Koordinator der Dorfarbeit für das OM-Team ist. Der Wunsch der Gläubigen, dass auch andere Dörfer die Liebe Jesu erfahren, die sie erlebt haben, ist für ihn sehr ermutigend.

Charles, der an vielen der Dorfevangelisationen beteiligt war, erzählt, wie schwierig es früher war, Vertrauen aufzubauen. In der Vergangenheit standen die Menschen den OM-Teams skeptisch und in einigen Fällen sogar feindselig gegenüber. Sie trauten den Menschen nicht, die behaupteten, die Gute Nachricht zu bringen. Heute sind die Besuche in den Fischerdörfern entlang des Sees ganz anders. Die Menschen haben von der Arbeit von OM in den umliegenden Dörfern gehört und sind neugierig und interessiert. Die ersten Jesus-Nachfolger ebneten den Weg für eine Partnerschaft, indem sie das Evangelium in den Dörfern verkündeten und das OM-Team einluden, ihnen zur Seite zu stehen und zu zeigen, wie Gottes Liebe auch die Nöte in den Nachbardörfern lindern kann.

Jünger, die andere zu Jüngern machen

Chipwa, Kapembwa und Nsumbu waren die Hauptstützpunkte für die Dorfarbeit, als OM vor einem Jahrzehnt begann, sich in diesem Bereich zu engagieren. Durch Bildung, medizinische Versorgung und Hilfe zur Selbsthilfe erfuhren viele Menschen entlang des Sees die Liebe und Kraft Jesu auf ganzheitliche Weise. Diejenigen, die sich entschieden hatten, Jesus nachzufolgen, begnügten sich nicht damit, die Gute Nachricht in ihren eigenen Dörfern zu verkünden, sondern begannen, von ihren Zeugnissen und biblischen Geschichten in den Nachbardörfern zu erzählen. Als sich das Evangelium Christi ausbreitete, entstand in allen drei Hauptgebieten eine neue Jüngerschaftsbewegung mit Aktivitäten wie Gemeinschaftsgruppen, Entdeckerbibelstudien und Einsätzen. „Die Christen hier hörten den Ruf der Menschen und baten das OM-Team zu kommen und sich das anzusehen", berichtet Charles, den ihre Initiative bewegt und ermutigt.

Die Jesus-Nachfolger luden das OM-Team in verschiedene Dörfer zu einem Einsatz ein und es war ein deutlicher Unterschied in der Art und Weise, wie die Dörfer das Team aufnahmen. Obwohl es in diesen Dörfern keine aktive Gruppe von Jesus-Nachfolgern gab, waren die Menschen gastfreundlich und daran interessiert, das Wort Gottes zu hören. Da es für die Menschen am See üblich ist, an die Macht von Geistern zu glauben, war ihre Offenheit, die befreiende und heilende Kraft Jesu zu suchen, einzigartig. Für das Team ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten. In Chitili stellte der Dorfvorsteher dem Einsatzteam sogar eine Unterkunft auf seinem Land zur Verfügung. Die Menschen waren bereit, mit dem Team in Kontakt zu treten, weil sie gesehen hatten, was im Dorf Chipwa geschehen war: Dort war eine Schule eingerichtet worden und es gab medizinische Einsätze und Schulungen für die Jugend des Dorfes abgehalten. Im Dorf Chitimbwa, oben auf der Hochebene, wo die meisten Fischergemeinden ihren Fisch gegen landwirtschaftliche Erzeugnisse eintauschen, stellte der Dorfvorsteher das OM-Team dem Häuptling der ganzen Gegend vor. Nach einem Gebet beschloss das Team, seinen Aufenthalt mit der Säuberung der Umgebung zu beginnen, was die Möglichkeit eröffnete, mit vielen Menschen im Dorf in Kontakt zu treten.

Ich musste gehen!

Obwohl die Dörfer alle unterschiedlich sind, sind die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind – wie etwa der Mangel an Ressourcen – ähnlich. Deshalb liegt es vielen der Christen hier am Herzen, dass auch die Nachbargemeinden die Liebe Christi erfahren. Sie wissen, dass Gott die Macht hat, zerbrochene Familien wiederherzustellen und in Zeiten der Not für sie zu sorgen. Durch die Vorschule, die medizinischen Einsätze und die Selbsthilfeprogramme von OM dürfen die Menschen erkennen, dass Gott auch die abgelegenen Dörfer in dieser schnell urbanisierten Welt nicht vergisst.

Viele der Christen sind lokale Partner von OM geworden und leben ihr Leben aktiv für Gott. „Nachdem ich Christ geworden war, spürte ich in meinem Herzen, dass ich nicht nur in Chipwa bleiben konnte. Ich musste in andere Dörfer gehen, um die Liebe Jesu weiterzugeben", sagt Andrew Simusika, der erste Jesus-Nachfolger in Chipwa und jetzt OM-Teamleiter für das Gebiet Chipwa. Er betete darum, dass Gott ihm in Myamba, dem nächsten Dorf, eine Person des Friedens zeigen möge – eine Person, die helfen würde, Türen zu öffnen und Verbindungen herzustellen. Seine Leidenschaft, anderen zu helfen, Christus zu entdecken, wuchs und heute leitet er mehrere Bibelentdeckerstudien in verschiedenen Dörfern. Durch den Austausch in Myamba entdeckte er einen großen Bedarf in Chitili. Für eine Bevölkerung von 4 000 Menschen gab es nur eine Schule und eine kaum funktionierende Klinik, in der es an Material und medizinischem Personal mangelte. Das OM-Team stellte einige Nachforschungen an und unternahm Gebetsreisen. Es nahm Kontakt mit der Dorfleitung auf, um mit dem staatlichen Medizinpersonal zusammenzuarbeiten und im kommenden Jahr einen medizinischen Einsatz durchzuführen.

Die Schönheit der Partnerschaft mit den Jesus-Nachfolgern der ersten Generation am Tanganjikasee hat Charles ermutigt. Er vergleicht die Schritte der Christen, andere einzuladen, mit denen des Apostels Andreas in der Bibel. Dieser brachte seinen Bruder Petrus mit, um Jesus zu folgen. Andreas war auch derjenige, der den Jungen mit fünf Broten und zwei Fischen zu Jesus brachte. Die Jünger in den Dörfern kennen die Stärken und Herausforderungen des Lebens am See. Wie Andreas bringen sie weiterhin Menschen zu Jesus und bündeln Ressourcen, die Jesus nutzen kann. Diese „Menschenfischer" wünschen sich, dass alle Fischerdörfer entlang des Seeufers ein Leben in Fülle in Jesus erfahren.

Beten Sie mit uns dafür, dass die Partnerschaften mit den Christen aus der frühen Gemeindegründungsbewegung weiter gestärkt werden. Beten Sie dafür, dass die Dörfer rund um den Tanganjikasee die Liebe Christi selbst erfahren. Beten Sie, dass die Christen vor Ort die Verantwortung für die Weitergabe der Guten Nachricht und die kontinuierliche Jüngerschaft übernehmen. Und beten Sie, dass sich die Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern vervielfältigen.

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