Tee und Zeit für Flüchtlinge

Autor: Corinna Scharrenberg

Das Team vom MDT ❤️Europe war vom 13. Januar bis 5. Februar 2021 in Serbien, um dort in einem Flüchtlingslager mitzuarbeiten. In Serbien leben etwa 7000 registrierte Flüchtlinge in Lagern, während sich eine höhere Dunkelziffer illegal in alten Fabrikhallen oder Lagerhallen aufhält. 1200 der registrierten Flüchtlinge leben in dem Lager außerhalb der Stadt Šid. Seit 2015 arbeitet OM in diesem Lager, betreibt ein Tee-Zelt sowie die einzige Wäscherei im Lager. Mittlerweile ist OM eine der wenigen Nichtregierungsorganisation, die noch in dem von der serbischen Regierung und der UN geführten Lager arbeiten.

„Bisher haben wir uns mit Freiwilligen über Wasser gehalten und konnten pro Tag zwei Schichten anbieten“, erklärt Volker Sachse, Leiter von OM in Serbien. „Doch durch Corona konnten wir im letzten dreiviertel Jahr nur eine Schicht anbieten. Umso schöner war, dass das Schulungsteam so lange blieb und wir wieder zwei Schichten anbieten konnten.“
 
In dem Tee-Zelt, das auch ein Aufenthaltsraum ist, gibt es neben einer Tischtennisplatte auch viele Gesellschaftsspiele. „Wir haben Tee und Kaffee ausgegeben, in der Wäscherei geholfen und viel mit den Geflüchteten gespielt“, erzählt Achim Schneider, Mitarbeiter von OM in Mosbach. „Einer der Geflüchteten freute sich schon an einem der ersten Tage, dass wir länger bleiben und nicht nach ein bis zwei Tagen verschwinden.“
 
In der Wäscherei stehen zehn Waschmaschinen. Die Geflüchteten können ihre Schmutzwäsche abgeben, diese wird dann von den OM-Mitarbeitern in einem Kurzprogramm gewaschen und dann von den Besitzern wieder abgeholt. Einen Trockner gibt es leider nicht.
 
Da das Lager etwas abseits der Stadt Šid liegt und diese auch schwer zu erreichen ist, gibt es immer wieder Unmut unter den Bewohnern des Lagers. „Deswegen sind Aktivitäten im Lager auch wichtig“, bestätigt Volker Sachse. Er berichtet von Kricket-Turnieren im Sommer oder einem Kino-Zelt, in dem momentan aber die Heizung nicht funktioniert.
 
Für das Schulungsteam waren die Wochen in Serbien anstrengend aber auch bereichernd. „Wir haben gemerkt, wie privilegiert wir aufgrund unserer Geburt in westlichen Ländern sind“, berichtet das Team unisono. „Wir konnten sehen, dass wir ein großer Segen für diese Menschen sein können und unsere Hilfe dort wirklich gebraucht wird. Uns bewegte es, als ein Mann uns sagte, dass man den Unterschied sieht, wenn das Zelt von OM tagsüber offen ist. Denn wenn es geschlossen ist, wird es den Leuten kalt und langweilig, sie fangen an zu trinken und es gibt viele gewaltsame Konflikte.“

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