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Boxenstopp

Boxenstopp

Ich weiß nicht, ob du dir irgendwelche Vorsätze oder Ziele fürs neue Jahr gesteckt hast. In Unternehmen ist es ganz normal, dass man einen Jahresabschluss macht und sich Ziele für das neue Jahr steckt. Was unsere Arbeit bei OM anbelangt, so haben auch wir jährliche Auswertungsgespräche und setzen uns Ziele für das neue Jahr.

Ich glaube, dass es auch für unsere Jesus-Nachfolge hilfreich ist, wenn wir immer mal wieder einen „Boxenstopp“ machen; einfach mal anhalten, reflektieren und ehrlich mit uns sind. Wo stehe ich? Wie groß ist mein Hunger nach Jesus? Wie sehr sind meine Lebensbereiche ihm hingegeben? Wie setze ich meine Ressourcen ein: meine Zeit, mein Geld, meine Beziehungen? Wo gibt es Bereiche in meinem Leben, die ihm nicht Ehre bereiten: Negativität, Pornografie, Lästern? Wie sehr ist die Frucht des Heiligen Geistes (Galater 5) in meinem Leben deutlich und was kann ich tun, damit sie im neuen Jahr noch deutlicher zum Vorschein kommt?

Im ersten Timotheusbrief schreibt Paulus an seinen Mentee Timotheus, dass dieser sich fernhalten solle von schlechtem Reden und sich stattdessen darin üben solle (das Bild ist das eines trainierenden Athleten), ein Leben zu führen, das zur Gottseligkeit führt.  

„Die unheiligen und altweiberhaften Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottseligkeit; denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen.“ (1. Tim. 4,7–8)

Was bedeutet Gottseligkeit? Die NGÜ übersetzt es „so zu leben, dass Gott geehrt wird.“ Es bedeutet die völlige Ehrfurcht vor Gott und den Gehorsam seinem Willen gegenüber. Wir werden das hier auf Erden nie ganz erreichen. Bis wir tatsächlich vor ihm stehen, sind wir „Work-in-Progress“. Aber trotzdem sollen wir uns danach ausstrecken, schon jetzt immer mehr dahinzukommen. Sich das zum Anliegen zu machen, bedeutet auch den Blick auf die geistliche Welt und auf die Ewigkeit zu setzen – etwas, was wir im „normalen Leben“ in Deutschland selten tun. Aber genau darin liegt die Verheißung zum Leben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unser wahres Leben, unsere wahre Freude nur dann finden, wenn wir unser Leben völlig hingeben und auf eine Art und Weise leben, die uns ihm immer ähnlicher macht. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben, uns Jesus ähnlicher zu machen, und nicht menschliche Anstrengung oder positives Denken. Und dennoch haben auch wir unseren Anteil an dem Ganzen, und zwar im Hinblick, wie sehr wir uns nach dem Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben ausstrecken und wie sehr wir Raum dafür schaffen.

In diesem Sinne möchte ich dich ermutigen, diesen Anfang eines neuen Jahres zu gebrauchen, um einen Boxenstopp zu machen. Bitte doch den Heiligen Geist, ganz neu zu dir zu sprechen und dich an Punkte in deinem Leben zu führen, an denen er in dir noch mehr wirken möchte. Und vielleicht gibt es auch einige Dinge, die du anderen im Hauskreis, am Mittagstisch oder sonst wo mitteilen willst. So können wir mit anderen Christen eine Gemeinschaft sein, die ein gemeinsames Ziel hat – Jesus ähnlicher zu werden – und sich gegenseitig darin unterstützt, diesem Ziel näher zu kommen

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