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Dein Angesicht, HERR, suche ich

Dein Angesicht, HERR, suche ich

Ich liebe die Psalmen aus verschiedenen Gründen. Vor allem aber, weil sie uns einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühlen der Verfasser, wie in diesem Fall David, geben. David, der als Mann nach dem Herzen Gottes beschrieben wird, legt hier seine innersten Gefühle, Sorgen, Freuden, Ängste, Sehnsüchte offenbar.

In Psalm 27 Vers 8 heißt es: „Mein Herz erinnert dich: »Sucht mein Angesicht!« – Dein Angesicht, HERR, suche ich.“

Wir lesen also davon, wie sich Davids Herz danach sehnt, Gottes Angesicht zu sehen und wie er sich dementsprechend auf die Suche nach dem Angesicht Gottes macht. Auch Moses hatte ein ähnliches Verlangen danach, das Angesicht Gottes zu sehen („Er aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ 2. Mose 33,18). Ich denke es ist kein Zufall, dass diese zwei Männer diesen unglaublichen Hunger nach der Begegnung mit Gott hatten – und dass diese beiden wie wenige andere für ihre Intimität und tiefe Beziehung mit Gott bekannt wurden.

Wie sehr sehnt sich dein Herz danach, Gott zu sehen? Treibt uns diese Sehnsucht an, so, dass wir nicht Ruhe geben, bis wir Gott begegnen? Oder sind wir eher damit zufrieden, christliche Lektüre zu lesen oder ein paar gute Lieder zu singen? Viele der „christlichen“ Aktivitäten sind gut, wichtig, und Ausdruck unserer Liebe zu Gott. Die Gefahr ist aber, dass wir diese Aktivitäten auch tun können, ohne im Herzen angerührt zu werden und ohne wirklich Gott zu begegnen. Gottes Angesicht zu sehen, kann nicht spurlos an uns vorbeigehen. Es verändert uns zutiefst.

Sowohl David als auch Moses wollten das Angesicht Gottes sehen. Sie hatten beide schon die wunderbaren Werke Gottes gesehen, und lebten ein Leben, das offensichtlich vom Segen Gottes erfüllt war. Aber das reichte diesen Männern nicht. Sie wollten Gott sehen. Ihr Herz drängte sie dazu. Können wir das gleiche über unser Herz sagen oder sind wir eigentlich zufrieden, wenn die Familie gesund, der Arbeitsplatz sicher und der Segen Gottes auf andere Art und Weise in unserem Leben sichtbar ist? 

Wenn ich mein eigenes Leben anschaue, dann ist es oft nicht von diesem Hunger nach der Begegnung mit Gott getrieben. Es geht so schnell, dass ich „busy“ mit Aktivitäten für Gott bin, dabei aber die Gegenwart Gottes und die Begegnung mit ihm aus den Augen verliere. Es muss ja irgendwie laufen … Aber die Realität ist, dass ein Leben ohne die Berührung des Schöpfers freud- und farblos ist.

Ich sehne mich danach, Gott in seiner Tiefe mehr zu kennen. Und ich hoffe, du hast diese Sehnsucht auch. Wie können wir gemeinsam Gottes Angesicht suchen? Wie können wir einen Lebensstil kultivieren, bei dem wir ihn selbst suchen und uns nicht nur nach seinem Segen ausstrecken? Wenn du dir das für dein Leben wünschst, dann mach dich neu auf. Triff jeden Tag neu die Entscheidung: „Herr, dein Angesicht suche ich heute. In meinen Gedanken, mit meinen Gebeten, in meinem Herzen – ich will dich heute sehen und einfach nur bestaunen, wie gut du bist.“

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