Image
A dozen people of various ages run through a Central Asian park.

Sport und Jesus

Freundschaften zu schließen ist einfach, aber Vertrauen aufzubauen braucht Zeit. Susans Lösung: Sport.

„Gott kann deine Leidenschaft nutzen, um sein Reich zu vergrößern“, berichtet Susan*.

Es dauerte zehn Jahre, bis Susan ihrer Vision für Mission nachging und ihre Heimat Südafrika verließ, um in Zentralasien zu arbeiten. Susan wurde als Teenager eine Jesus-Nachfolgerin in einer Zeit, in der sie viel Ärger und familiäre Probleme hatte. Seitdem hat sie immer den Wunsch verspürt, die Liebe, die Jesus Christus für sie hat, anderen weiterzugeben. Während ihres Studiums schloss sich Susan einem kirchlichen Volleyballteam an, bei dem sie lernte, wie Gott verschiedene Leidenschaften nutzt, um sein Reich zu bauen. „Der Volleyballtrainer hat uns nicht nur Volleyball beigebracht, sondern auch vom Evangelium weitererzählt und uns zu Jüngern gemacht. Da wusste ich sofort, dass ich das Gleiche tun und in der Mission dienen wollte“, erinnert sie sich.

Nachdem Susan 2004 ihren Abschluss machte, beschloss sie, zwei Jahre lang auf der Doulos, einem der früheren OM-Schiffe, mitzuarbeiten. Dort erhielt sie eine weitere Bestätigung dafür, dass sie langfristig in einem anderen Land arbeiten wollte. Aber „als ich auf die Doulos ging, ging alles so schnell, dass ich meiner Mutter nicht genug Zeit ließ, um zu akzeptieren, was ich tat“, erklärt Susan. „Als ich wieder nach Hause kam, hatte ich das starke Gefühl, dass ich ihre volle Zustimmung brauchte, wenn ich das nächste Mal wieder wegging.“

Während der Wartezeit, bis ihre Mutter ihre volle Zustimmung zum erneuten Aufbruch in die Mission gab, arbeitete Susan als Büromanagerin. Ehrenamtlich half sie bei einer Nichtregierungsorganisation zur Bekämpfung des Menschenhandels und unternahm einen Kurzeinsatz nach Zentralasien. Susan fühlte sich zu dem Land, in dem sie jetzt lebt, hingezogen, nachdem sie von der dortigen Sportarbeit und den Programmen gegen Menschenhandel gehört hatte.

Neuer Ort

2016 verstand und akzeptierte Susans Mutter schließlich ihre Vision, in Zentralasien zu arbeiten, und sie zog noch im selben Jahr dorthin. Susan erzählt: „Ehrlich gesagt waren die Gewöhnung an die strengen Winter, das Erlernen der Sprache und das Gefühl, ein Stück Unabhängigkeit verloren zu haben, die größten Herausforderungen für mich, als ich zum ersten Mal hierherzog.“

Nach zwei Jahren des Erlernens der Sprache und der Überwindung der Eingewöhnungsschwierigkeiten konzentrieren sich Susan und zwei andere Teams darauf, durch Sport Kontakte zu den Menschen zu knüpfen und die Botschaft des Evangeliums zu vermitteln. Für Susan bedeutet das, Sportvereine mit Volleyballmannschaften oder CrossFit-Programmen zu finden und Beziehungen zu ihren Teamkollegen aufzubauen. „Es ist leicht, über den Sport Freundschaften zu schließen, weil er ein so großer Teil ihrer Kultur ist und die Menschen immer zusammenbringt. Wir unterhalten uns beim Training und gehen manchmal zum Tee oder zum gemeinsamen Essen aus. Da ich Ausländerin bin, sind sie immer neugierig zu erfahren, woran ich glaube, warum ich in ihr Land gekommen bin oder warum ich ihre Sprache lerne“, berichtet sie.

Neue Wahrheiten teilen

Zwar ist es einfach, Freundschaften zu schließen, aber der Aufbau von Vertrauen und die Vertiefung von Gesprächen innerhalb einer Gemeinschaft braucht Zeit. Nachdem sie fast vier Jahre lang mit ihrem Team Volleyball gespielt hatte, teilten einige ihrer Mitspielerinnen ihr erst kürzlich mit, dass sie Susan jetzt vertrauen und mehr Zeit mit ihr außerhalb des Trainings verbringen wollen. Während des Ramadans im letzten Jahr hatte Susan die Gelegenheit, mit einer dieser Volleyballerinnen über das Fasten der Christen zu sprechen. Obwohl sie schockiert war, als sie erfuhr, dass auch Jesus-Nachfolger fasten, führte dies dazu, dass sie Susan mehr über einige ihrer Familienprobleme und Gedanken zum Glauben erzählte.

Neue Suchende, neue Gläubige

Vom Beginn eines geistlichen Gesprächs bis hin zu jemandem, der sich zum Glauben an Christus bekennt, sehen Susan und ihr Team jede offene Tür als einen Grund zur Freude. Kürzlich erlebten sie, wie einer der örtlichen Trainer zum Glauben an Christus kam, nachdem er vier Jahre lang vom Cheftrainer, der gläubig ist, betreut worden war. „Eines unserer Teams stellt Einheimische ein und bildet sie zu Trainern in verschiedenen Sportarten aus. Durch die Ausbildung können sie sehen, wie wir unseren Glauben leben, indem wir mit den Spielern sprechen, sie unterrichten und für sie sorgen. Dieser eine Mann beobachtet uns seit Jahren, und nachdem er um eine Bibel gebeten hatte, kam er eines Tages einfach zu uns und sagte, er wolle an Jesus glauben, weil nur Gott ihn verändern könne“, freut sich Susan.

Für Menschen, die sich für den Glauben an Jesus entscheiden, kann es ein langer Weg sein, anderen in dieser mehrheitlich muslimischen Region von ihrem Glauben zu erzählen. Susan trifft sich seit einigen Jahren mit Jena*, seit sie ihr Interesse daran bekundet hat, durch Bibelstudium Englisch zu lernen. Susan sagt: „Jena ist furchtlos und hartnäckig, wenn es darum geht, Gottes Wort zu studieren, sogar an öffentlichen Orten; sie hat immer noch Angst, ihrer Familie zu erzählen, was sie gelesen hat.“ Jena konnte sich nicht vorstellen, ihre Familie wissen zu lassen, dass sie sich überhaupt für das Christentum interessiert. Als Susan sie ein paar Mal zu Hause besuchte, erinnerte Jena sie immer daran, ihre biblischen Gespräche nicht mit ihrer Familie zu teilen.

Neue Vision

Nachdem sie sechs Jahre in Zentralasien gelebt hat, hofft Susan, dass sich mehr Suchende und Menschen zum Glauben an Jesus Christus bekennen. Sie hofft auch, dass die Sportarbeit ein Zufluchtsort für Menschen sein kann, um herauszufinden, was sie glauben und warum. „Als ich als Teenager keine Christin war, war mein Trainer jemand, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Hilfe brauchte und mich ihm anvertrauen konnte“, erinnert sich Susan. „Ich hoffe, dass wir diese Person auch für die Menschen sein können, denen wir dienen, und dass sie uns genug vertrauen können, um zu wissen, dass wir für sie da sind. Auf diese Weise können wir als Christen anderen die wahre Hoffnung geben, die wir in Christus haben.“

*Name geändert

Beten Sie für Susan, dass sie weiter an ihren Sprachkenntnissen arbeitet und durch Sport Beziehungen aufbauen kann. Beten Sie für Suchende und Neubekehrte, dass sie gestärkt werden, ihren Glauben zu leben, und dass sie die Weisheit haben, ihren Familien und Freunden von der Wahrheit zu erzählen.

Susan berichtet über ihre Arbeit (Englisch):

 

 

 

Teilen auf