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Heavy fighting broke out in Sudan on 15 April 2023, devastating many residential areas and causing a critical lack of food, water and medical care for people in affected areas.

Die Hoffnung bewahren in schweren Zeiten

Nothilfe zu leisten, ist für das OM-Team im Sudan nichts Neues. In dieser schweren Krise helfen sie, denen beizustehen, die es am dringendsten brauchen.

Für Amina* näherte sich der Geburtstermin ihres ersten Kindes, als der militärische Konflikt im Sudan am 15. April 2023 eskalierte. In einer kritischen Phase der Schwangerschaft, in der die Ernährung und das Wohlbefinden der Mutter entscheidend für die Entwicklung des Ungeborenen sind, verlor Amina abrupt den Zugang zu Trinkwasser, einer sicheren Nahrungsmittelversorgung und erschreckenderweise auch zum Krankenhaus, in dem sie ihr Kind hätte zur Welt bringen können.

Inmitten der Krise, in der Khartum und andere Städte des Sudans zerstört wurden, versammelten sich OM-Teammitglieder um Amina und halfen ihr und ihrem Mann, einem OM-Leiter, in eine sicherere Gegend zu ziehen. Hier konnte Amina lebensrettende Medikamente erhalten und schließlich ihr Baby per Notkaiserschnitt zur Welt bringen.

Dank vieler Spenden von besorgten Jesus-Nachfolgern aus aller Welt konnte das OM-Team acht Familien aus Khartum zu evakuieren. Darüber hinaus wurden die Spenden verwendet, um Erste Hilfe, Medikamente und Nahrung denen zukommen zu lassen, die ihr Zuhause verloren hatten. Diese Zuwendung war für die Menschen, die sie empfangen haben, überlebenswichtig und doch ist sie nur ein verschwindend geringer Teil dessen, was weiterhin gebraucht wird.

An Gottes Wort festhalten

Anfang Juni 2023, noch nicht einmal zwei Monate nach Beginn der schweren Kämpfe zwischen Militärkräften im Sudan, berichtete die BBC, dass UN-Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sei.

Zum Zeitpunkt dieses Berichts besteht das gesamte Team von OM im Sudan aus 131 Mitarbeitern, obwohl alle von der Krise betroffen sind und unter dem mangelnden Zugang zu Grundnahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten sowie den in die Höhe geschossenen Preisen für lebenswichtige Güter leiden. Mindestens ein Teammitglied wurde Opfer von Plünderungen – eine zunehmende Bedrohung, da die Sicherheit, insbesondere in Khartum, weiter abnimmt.

Der OM-Leiter für den Nahen Osten und Nordafrika, der auch weiterhin in Kontakt mit den Mitarbeitern vor Ort steht, beschreibt die Situation folgendermaßen: „Es ist kein Ende der Kämpfe im Sudan abzusehen, sie verschärfen sich eher. An manchen Orten verwandeln sie sich zudem in Stammeskonflikte. Trotz politischer Bemühungen und Versprechen ist in Wirklichkeit keine Lösung ersichtlich. Die Dinge verkomplizieren sich vielmehr. Die humanitäre Situation ist mittlerweile katastrophal … Das Leid der Menschen ist wirklich herzzerreißend.“

Mit nahezu zwei Millionen Menschen, die ihr Zuhause seit Beginn der Krise verloren haben, werden die Städte an der Grenze des Sudan von Zehntausenden auf der Suche nach Sicherheit überrannt. Khartum, Darfur und andere Krisengebiete sind mittlerweile nicht wiederzuerkennen: Die bröckelnden Mauerreste zerstörter Läden, Fabriken und Banken bestimmen nun das Stadtbild. Krankenhäuser wurden geschlossen. Kirchen wurden zerstört, ihre Einrichtung geplündert und verbrannt.

Die OM-Teammitglieder klammern sich im Glauben an Hilfe an Gottes Wort, unter anderem an die Bibelstelle in Jesaja 41,10: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (LUT 17)

In diesen schweren Zeiten haben die Mitglieder des OM-Teams festgestellt, das es eine offene Tür gibt, und sie vom Evangeliums weitererzählen können. Obwohl der Umfang des Leids in der jüngsten Geschichte des Sudans nicht zu ermessen ist, wurde umfangreiche humanitäre Hilfe überall im Land bereits vor Ausbruch der Kämpfe benötigt. Einige Teammitglieder waren bereits dabei, Hilfsgüter für jene vorzubereiten, die diese am dringendsten benötigten. „Die Erfahrungen in der Nothilfe haben uns geholfen, die Menschen auszumachen, die Beistand am nötigsten haben und die, die am meisten betroffen sind. Und wir haben gelernt, dass Gott in schwierigen und harten Zeiten immer am Werk ist“, erklärt ein Teammitglied.

Seine Erfahrungen in der Nothilfe und die Verteilung der Teammitglieder innerhalb des Sudans erlaubte dem Team das unmittelbare Reagieren, als die derzeitige Krise ausbrach. Neben dem Zeichnen eines greifbaren Bildes von Gottes Liebe ermöglicht Nothilfe für Jesus-Nachfolger auch das Knüpfen von Beziehungen, erklärt das Team. Innerhalb dieser Beziehungen ist es ihnen möglich, die Hoffnung weiterzugeben, die sie in all dieser Zeit der Schwierigkeiten erhält.

„Viele Menschen haben begonnen, den Islam infrage zu stellen“, erzählt ein sudanesischer Mitarbeiter. „Sie sind offen geworden, die Botschaft der Errettung zu hören und wir haben erlebt, dass einige Menschen zu Jesus-Nachfolgern geworden sind.“

Gleichzeitig sind fast eine halbe Million Sudanesen in die umliegenden Länder geflohen. Die größten Flüchtlingsströme ziehen nach Ägypten, in den Tschad und den Südsudan. OM-Mitarbeiter und -Partner in den angrenzenden Ländern haben bereits damit begonnen, sudanesische Flüchtlinge zu erreichen, ihnen zuzuhören und praktische Unterstützung zu leisten.

Bitte beten Sie:

- Für echten, dauerhaften Frieden. Beten Sie, dass die Nachfolger Jesu Christi in dieser Situation auf allen Ebenen Friedensstifter sind.

- Für das Team im Sudan: Nicht nur für ihren körperlichen Schutz und ihre materiellen Bedürfnisse, sondern auch für den Schutz ihrer Seelen.

- Für eine größere Hinwendung zu Christus unter den Muslimen im Sudan.

- Für die Teams in den angrenzenden Ländern, die die Führung des Herrn im Dienst an den sudanesischen Flüchtlingen suchen.

- Für die Leiter im Sudan und in den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas, die um Führung durch Gott bitten und nach Wegen suchen, wie sie in dieser Situation auf die bestmögliche Weise helfen und ein Segen sein können.

Spenden Sie jetzt, um die Nothilfe, die im Sudan und unter sudanesischen Flüchtlingen geleistet wird, zu unterstützen. Besuchen Sie hierzu die Seite www.om.org/de/krisenhilfe-sudan#spenden.

*Name geändert

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