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Freetown, Sierra Leone :: CEO Seelan Govender (South Africa) on board Logos Hope.

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„Ich bin davon überzeugt, dass alle Kulturen von Gott geschaffen sind“, bezeugt Seelan Govender und erklärt, wie er noch immer die Werte in sich trägt, mit denen er aufgewachsen ist.

Als Jüngster von vier Geschwistern wuchs Seelan Govender in Phoenix, Südafrika auf. Viele Elemente aus Seelans Kindheit wurden vom vorwiegend indischen Stadtviertel geprägt, das während der Apartheit gegründet wurde, und vom hinduistischen Glauben seiner Familie. „Wir kannten unsere Kultur und die Werte unserer Gemeinschaft. Auch wenn alle Inder waren, gab es einen Mix aus hinduistischen, muslimischen und christlichen Glaubensrichtungen. Aber wir lebten einfach als Gemeinschaft zusammenvb, wir kannten nichts anderes“, erklärt Seelan.

„Wir waren eine fromme hinduistische Familie“, fügt er an. „Wir hielten uns an alle Traditionen, religiöse Gebete und die verschiedenen Feiertage. Wir hatten einen Götzen zu Hause und gingen regelmäßig in den örtlichen Tempel, um Opfer darzubringen. An manchen Festen war mein Vater der Leiter im Tempel und gemäß unseren Traditionen ein Mann mit einem starken Glauben.“

Doch erst, als Seelan eine persönliche Begegnung mit Jesus hatte, erkannte er, in wen er sein Vertrauen setzen konnte. Auf die Einladung seiner Schwester hin begann der 14-jährige Seelan, die Kirche zu besuchen. Er empfand dabei keinen Unterschied zur hinduistischen Religion – bis eines Tages ein Mann für ihn betete. „Etwas passierte in meinem Leben, das ich nicht wirklich ausdrücken konnte. Ich spürte etwas in mir“, erzählt Seelan. „In Anbetracht dessen, dass Hindus an Millionen von Göttern glauben, war es keine große Sache, einen mehr zu haben. Meine Eltern erlaubten mir, die Kirche zu besuchen, aber erwarteten trotzdem, dass ich die hinduistischen Gebete mitbetete.“

Eine andere Schlüsselperson auf Seelans Glaubensweg war Bobby, der Bruder seines Pastors. „Ich dachte, niemand würde mich in der Kirche bemerken“, meint Seelan. „Aber Bobby sah mich und sah mein Potenzial. Er erklärte mir, wer Jesus ist, was er in dieser Welt tut, sein Wort, wie man andere behandelt und was unsere Rolle in der Gesellschaft ist. Dann begann Bobby mich einzuladen, wenn er arme Familien besuchte. Das hatte einen großen Einfluss auf mein Leben, weil Bobby demonstrierte, worüber er redete. Ich las über Jesus in Gottes Wort und ich glaubte daran, aber noch mehr als mein Glaube wog meine Erfahrung über Jesus in Menschen wie Bobby. Und dass ich sah, was für ein großes Herz sie für andere durch die Liebe zu Jesus hatten.“

„Als ich Jesus kennenlernte, gab es Verfolgung innerhalb meiner Familie. Mein Onkel sagte mir ins Gesicht, dass ich die Schuld an der Trennung meiner Eltern trüge“, berichtet Seelan. „Menschen sagten mir, Jesus nachzufolgen, sei die beste Entscheidung meines Lebens und dass es sich verändern würde. Und doch: Wenn ich mich umsah, sah ich keine positiven Veränderungen. Doch es war ein Teil meines Weges, auf dem mir der Herr zeigte, dass er trotz meiner Umstände gegenwärtig war. In der Scham-Ehre-Kultur, in der ich lebte, war es in mich eingebrannt, welches Los ich im Leben hatte. Aber als ich Jesus annahm, kam ein Mut in mein Leben. Nicht wegen mir oder aufgrund dessen, wo ich herkam, sondern aufgrund dessen, wer Gott ist und als wen er mich geschaffen hat.“

Die Einladung annehmen

Trotz all der Herausforderungen in Seelans Leben war es keine Option für ihn, seinen Glauben für sich zu behalten. „Ohne dass ich es wusste, hatte mich Bobby immer schon zu Gottes Herz für die Vernachlässigten geführt“, berichtet er. „Die Einladung, sich Jesus auf dem Missionsfeld anzuschließen und anderen zu helfen, zu verstehen, dass sie in seinem Ebenbild geschaffen waren, war kraftvoll. Es war eine schwere Entscheidung, da es meine Verantwortung war, für meine Mutter zu sorgen. Aber Gott sprach zu mir durch Apostelgeschichte 16,31: ‚Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!' (LUT17). Also vertraute ich Gott und ging nach Mosambik.“

Während der zwei Jahre, die Seelan dort verbrachte, besuchte das OM-Schiff Doulos das Land und das Team besuchte das Bibel-College. „Sie kamen von überall auf der Welt“, erzählt er. „Was für mich aber am eindrücklichsten war, war die Art, wie sie miteinander umgingen, Gott liebten und den Menschen um sich dienten. Ich besichtigte das Schiff mit ihnen und das war der Zeitpunkt, als es in mein Herz gebrannt wurde, mich der Schiffsarbeit für zwei Jahre anzuschließen.“

Als Seelan aus Mosambik zurückkehrte, konnte er sehen, dass Gottes Verheißung für seine Familie in Erfüllung gegangen war. Er sagt: „Meine Mutter lernte Jesus kennen und meine Eltern versöhnten sich auf wundersame Weise. Auch mein Vater entschuldigte sich für den Schmerz, den er verursacht hatte. An dem Sonntag, an dem ich den Auftrag erhielt, auf die Doulos zu kommen, kam mein Vater zum ersten Mal in die Kirche und hörte von diesem Tag an nicht mehr auf, dorthin zu gehen. Langsam begann auch der Rest meiner Familie, Jesus zu folgen. Wir begannen zu sehen, wie unsere Großfamilie auf Jesus reagierte, weil unser eigenes Leben sich radikal veränderte.“

Geschaffen in seinem Ebenbild

Seelan trägt noch immer die starken Werte der Gemeinschaft, des Respekts und der Großzügigkeit in sich, die ihm durch seine hinduistische Erziehung mitgegeben wurden. „Ich glaube, dass alle Kulturen von Gott geschaffen wurden“, so Seelan. „Sie sind durch Sünde und Götzendienst beschädigt und zerbrochen worden, aber der Sinn für Gemeinschaft, Familie und Fürsorge für andere, der im hinduistischen Leben tief verankert ist, ist Gottes Entwurf und Gottes Herz. Wenn ich die Heilige Schrift lese, steht fast immer ‚ihr‘, im Plural, und ich sehe, dass die Kulturen eine Gemeinschaft von Gottes Volk sind, die gemeinsam unterwegs sind.“

Seelan ermutigt Jesus-Nachfolger, mit Nachbarn anderer Glaubensrichtungen in Kontakt zu treten und schlägt vor, damit zu beginnen, andere so zu sehen, wie Gott sie sieht. „Ich sage oft: ‚Wir fangen nicht bei dritter Mose an, sondern beim ersten Buch Mose.‘ Für mich ist es ein langer Prozess der Beziehung, der Liebe, der Authentizität, der Beharrlichkeit und der Fürsorge, der darauf abzielt, dass wir so leben, wie wir leben, weil wir alle nach dem Bild unseres Vaters geschaffen sind.“

„Deshalb engagiere ich mich in der Missionsarbeit", sagt Seelan. „Diese Idee, dass Gott zerbrochene Dinge neu macht und sie auf wunderbare Weise nach seinem Bild wiederherstellt. Er lädt mich ein, an dieser Arbeit mitzuwirken, und ich sage täglich Ja zu seiner Einladung.“

Beten Sie mit uns für unsere hinduistischen Nachbarn: Beten Sie, dass Jesus-Nachfolger die biblischen Werte in ihrem Umfeld ausleben als Zeichen auf den wahren König hin. Beten Sie um Mut und Schutz für Christen, die ihren Glauben in hinduistischen Gesellschaften leben und weitergeben. Beten Sie um Heilung und Wiederherstellung in Familien und Beziehungen, was schlussendlich auf Gott als den wahren Arzt hinweist.

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