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Josh's (UK) concern for finding answers to humanity’s big problems—especially sustainable energy solutions—sparked an interest in engineering that eventually led him to serve in Ukraine.

Ein Ingenieur in Gottes Reich

Joshs Bestreben, Antworten auf die großen Probleme der Menschheit zu finden – insbesondere nachhaltige Energielösungen – weckte sein Interesse am Ingenieurwesen, was ihn schließlich in die Ukraine führte.

Josh wuchs in einer kleinen, sicheren Mittelklasse-Stadt in der Nähe von Aberdeen im Nordosten Schottlands auf. Seine Eltern zogen von London dorthin, um in der Ölindustrie zu arbeiten, daher fehlt ihm der typisch schottische Akzent.
Josh erinnert sich daran, wie er als Kind die Kirche besuchte und „die biblischen Geschichten zwar kennenlernte, aber keine Gewissheit über meine Errettung hatte. Ich dachte im Grunde, dass ich wegen meines guten Verhaltens beurteilt werde, um in den Himmel zu kommen.“ Als Josh zwölf Jahre alt war, nahm er an einer jährlichen christlichen Sommerkonferenz teil. Dort verbrachte er Zeit mit christlichen Kindern in seinem Alter. Ihre Gruppenleiter waren „interessant und cool". Erst als sie sich mit der Bergpredigt beschäftigten, machte das Evangelium für Josh wirklich Sinn: „Gott zeigte mir meine wahre Sündhaftigkeit." Er fand Gewissheit in der Erlösung, die ganz auf der Sündlosigkeit Jesu und seinem Opfer für uns beruht. Als er 16 Jahre alt war, lud ein Freund Josh zu einer Jugendgruppe ein, in der er ermutigt wurde und mehr über seinem Glauben lernen konnte.

Ein neuer Weg

Als Kind war Josh vom Rugby besessen und kannte die Namen aller Spieler in „jeder Mannschaft", wie er sagt. „Da Rugby meine Gedanken beherrschte, wollte ich unbedingt Rugbyprofi werden. Aber dann wurden alle Spieler, mit denen ich aufgewachsen bin, riesig, und ich nicht, sodass dieser Traum schnell verblasste."
Obwohl er auch gerne Journalist oder Podcast-Moderator geworden wäre, wählte Josh einen anderen Weg. Als er die High School beendete, weckte sein Interesse an der Suche nach Antworten auf die großen Probleme der Menschheit – insbesondere nach nachhaltige Energielösungen – sein Interesse am Ingenieurwesen. Josh erklärt: „Gegen Ende meiner Schulzeit begann ich zu verstehen, wie wissenschaftliche und mathematische Prinzipien genutzt werden können, um das Leben der Menschen praktisch zu verbessern. Das Studium der Ingenieurwissenschaften war ein klarer Weg, um dies tun zu können."
Sein großes Interesse an der Welt und den verschiedenen Kulturen, verbunden mit der Sehnsucht zu sehen, wie Gott durch Menschen Leid und Ungerechtigkeit lindert, veranlasste Josh zu seiner ersten Missionsreise. Zusammen mit seiner örtlichen Gemeinde reiste er nach Südafrika, wo sie ihren Missionspartner unterstützten, der sich um Waisenkinder kümmerte.
„Diese Reisen haben in mir die Sehnsucht geweckt, die Gott in mich hineingelegt hat, irgendwo in seiner weltweiten Mission eingesetzt zu werden. Am liebsten würde ich das mit meinem Ingenieurstudium verbinden und ich vielleicht auch die Betreuung von Waisenkindern unterstützen könnte", beschreibt er seinen Wunsch.

Ich musste zurück!

Die Ukraine hatte Josh nie auf dem Radar gehabt. Als jedoch eine geplante Reise zur Unterstützung von Flüchtlingen in Griechenland nicht zustande kam, wurde die Ukraine als Alternative vorgeschlagen. Josh willigte ein, mitzukommen. Die Hitze, die Luftfeuchtigkeit und das einfache Essen machten Josh zu schaffen. Doch auf dieser Reise lernte er Wayne kennen, den Leiter der Arbeit von OM in der Ukraine. Wayne leitet nachhaltige Missionsprojekte wie Waste2Energy. Dieses Projekt entwickelt eine Technologie zur Umwandlung von Plastikmüll in verkaufsfähigen Brennstoff. Das Ziel des Projektes ist es, vergessene Gemeinschaften in der Ukraine nachhaltig mit dem Evangelium zu erreichen. „Dies war eine direkte Antwort auf mein Gebet, Ingenieurwesen mit Gottes Mission zu verbinden. Also musste ich zurückkommen!", erzählt Josh.
Und das tat er. Ein paar Jahre nach der ersten Reise, nachdem er gerade sein Ingenieurstudium abgeschlossen hatte, kam Josh zu OM in die Ukraine, um vollzeitlich mit Wayne zu arbeiten. Nach zwei Jahren im Team in der Provinz Kiew war Josh von diesem Projekt und seinem Wirkungspotenzial leidenschaftlich überzeugt: „Wir und viele andere Missionsprojekte in der Ukraine haben enorm von externen Spenden von großzügigen, missionsorientierten Unterstützern profitiert. Mit dem Aufbau unserer Waste2Energy-Technologie zu einem funktionierenden Unternehmen planen wir, eine gesunde Gewinnspanne zu erwirtschaften. Das gibt uns die Freiheit, sowohl unseren Betrieb zu erweitern als auch großzügig lokale Gemeinden, neue Gemeindegründungen und die Ausbildung von Pastoren und Missionaren zu unterstützen. Und diese Menschen können in Zukunft aus der Ukraine ausgesandt werden. Dies wird es den Missionsdiensten in der Ukraine ermöglichen, nicht mehr vollständig von externer Finanzierung abhängig zu sein, sondern mehr auf eigenen Beinen zu stehen.“
Mit einem Herzen, das sich immer noch danach sehnt, Gottes Wirken an „weit entfernten Orten" zu sehen, träumt Josh davon, wie das Projekt Türen zu schwer zugänglichen Orten öffnen könnte. Unabhängig davon, ob ein Land für das Evangelium offen oder verschlossen ist, bleiben Plastikmüll und die extensive Nutzung von Kohlenwasserstoff-Brennstoffen ein globales Problem. „Mit dieser Technologie werden wir die wichtigsten lokalen Umweltprobleme angehen und der Gemeinschaft zeigen, dass Christen sich auch um die praktischen Probleme kümmern, mit denen sie konfrontiert sind." Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Jüngerschaft am Arbeitsplatz erhalten Menschen Zugang zum Evangelium, die sonst vielleicht nie einen Christen getroffen, geschweige denn eine Kirche besucht hätten. „Und da unser Unternehmen eng mit einer örtlichen Gemeinde verbunden ist, kann das Leben anderer Christen unsere Mitarbeiter und ihre Familien auf ihrem Weg in der Jesus-Nachfolge beeinflussen", erklärt Josh.
Derzeit gibt es für Josh und die Praktikanten, die zeitweise mitarbeiten, noch einige Probleme zu lösen, bevor die Technologie voll einsatzfähig ist. Sobald sie jedoch in der Ukraine erprobt und getestet ist, könnten solche Technologien auch an Orten eingesetzt werden, die mit dem Evangelium schwer zu erreichen sind.

Die persönliche Erfahrung des Krieges

Kurz bevor Putin im Februar 2022 den Einmarsch in die Ukraine befahl, wurden Josh und einige andere Teammitglieder evakuiert. In den folgenden Monaten beschloss Josh, dass er nicht tatenlos zusehen konnte, während seine Teammitglieder noch in der Ukraine waren. Da er nicht sofort in die Ukraine zurückkehren konnte, verbrachte er viele Wochen im Dienst für ukrainische Flüchtlinge an der polnischen Grenze.
Zurück in der Ukraine konzentriert sich Josh weiter auf Waste2Energy. Gleichzeitig lässt er mit seinem Team den vielen heimatlos gewordenen Menschen die Liebe Jesu lebendig werden.
Mit der Treibstoffknappheit in der Ukraine im Sommer 2022 wurde der Bedarf an Treibstoff deutlicher denn je. „Wir würden gerne schon jetzt unser Unternehmen betreiben und Kraftstoff aus Kunststoffabfällen herstellen“, sagt Josh. Aber im Moment entwickelt das Team angesichts des fragilen Stromnetzes in der Ukraine einen Holzvergaser, um aus Holzhackschnitzeln günstigen, nachhaltigen Strom zu erzeugen.
Im Dezember 2022 verpflichtete sich Josh, drei weitere Jahre in der Ukraine zu dienen und „wenn Gott möchte, dass ich länger bleibe, bin ich dafür offen. Es ist ein Privileg, berufen worden zu sein, den Menschen in der Ukraine zu dienen. Meine Liebe und mein Respekt für sie wachsen durch den Krieg, den sie in einer Weise ertragen, die meiner eigenen Kultur fremd ist."

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