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Die Reisegruppe

Im März unternahm das Team der Mitarbeiter aus dem Freiwilligendienst (Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD)) in der Deetken-Mühle unter Leitung von Samuel Johann und Priska Wolff einen Kurzeinsatz nach Spanien. Leah, Levi, David und Michael hatten so die Chance, während ihrem Freiwilligendienst einen der berühmtesten Pilgerwege der Welt und zugleich ein spannendes OM-Projekt in seiner Entstehung kennenzulernen.

Die FSJler vor einer Kathedrale

Vom beschaulichen Memmingen ging es für die Jugendlichen mit dem Flugzeug nach Santiago de Compostela, der berühmten Pilgerstadt Galiciens, im Nordwesten Spaniens. Hier wurden die Freiwilligen von Jason Noble, einem OM-Mitarbeiter in Spanien, herzlich begrüßt. Am Ankunftstag konnten die Jugendlichen noch die beeindruckenden Kathedralen und eine kleine Führung von Jason durch die schöne Altstadt genießen, bevor es am Abend nach Muinos ging.

Jason Noble lebt mit seiner Frau Carrie und den vier Söhnen seit drei Jahren in Spanien und unterstützt das Team von OM. Im vergangenen Winter zog die Familie nach Muinos mit der Vision, ein Gebäude direkt am Jakobsweg zu renovieren, um dort in Zukunft Pilger und Wanderer zu beherbergen und ihnen auf ihrer Reise der geistlichen Suche das Evangelium nahezubringen. Außerdem soll hier ein Freizeit- und Erholungsheim für christliche Gruppen entstehen, denn in Spanien gibt es kaum Möglichkeiten, sich als solche zu einer Freizeit zu treffen. Für Levi war das auch das Schönste am gemeinsamen Einsatz: „Mein Highlight war die Gemeinschaft mit der Familie und Gottes Segen in dem Projekt zu sehen.“

Beim Abriss einer Bar

Bevor diese mutige Arbeit starten kann, muss jedoch das renovierungsbedürftige Gebäude auf Vordermann gebracht werden. „Im Haus gab es viele Dinge zu tun: Eine Wand einreißen, ein Dach putzen und ich habe meistens Nägel aus der Wand geklopft“, erklärt Michael. Bei den vielen Aufgaben konnten sich die Einsatzteilnehmer voll einbringen. „Die körperliche Arbeit war schön“, kann auch David bestätigen. „Es hat richtig gutgetan, einfach mal mitanzupacken, Steine schleppen und anderes. Das war cool!“ Dass es Teil eines Missionsprojektes sein kann, Missionaren auf handwerkliche Art und Weise zu unterstützen, war auch für Samuel Johann eine Freude: „Die praktische Arbeit als geistliche Arbeit für die Mission zu sehen, hat mir sehr gefallen.“ Priska findet: „Jede Renovierungsarbeit, die wir am Haus machen durften, ist in Gottes Augen wichtig und wertvoll. Es gibt für ihn keine unterschiedliche Gewichtung. Das Einreißen von Wänden ist genauso wichtig, wie das Putzen von Rollläden oder Wänden, auch wenn es einem vielleicht nicht immer so vorkommt.“

Durch ein gemeinsames morgendliches Bibelstudium und einen regen Austausch miteinander kam auch der geistliche Aspekt bei diesem Einsatz nicht zu kurz. „Meine Beziehung zu Gott in dieser Zeit war gut“, meint Levi. „Seine stille Zeit mal wo anders zu machen, war megacool. Und durch die neuen Erfahrungen im Gebet durfte ich auch eine neue Ebene meines Glaubens kennenlernen.“ Diese Zeit in Spanien zwischen Pilgerweg und Renovierungsarbeiten fand Leah schlicht: „Super! Ich habe Gottes Nähe und seinen Segen gespürt.“ „Ich hatte die Möglichkeit, mit den Jungs und Leah mehr und intensiver ins Gespräch zu kommen als sonst, das fand ich sehr schön“, kann Priska über die gemeinsame Zeit sagen.

Michael beim Entfernen von Nägeln

In einem Seminar konnten die Jugendlichen lernen, wie man am besten mit Menschen ins Gespräch über den Glauben kommt. Zudem bekamen sie einen Einblick in die spanische Kultur und die Situation der spanischen Kirche. Mit hilfreichen Informationen, aber auch Ermutigungen und Gebet ging es dann in die Praxis: auf den Jakobsweg. David durfte lernen, „dass es nicht immer so kommt, wie man es sich so vorstellt. Also ich habe mir vorgestellt, dass auf dem Jakobsweg viel schwieriger ist, jemanden auf den Glauben anzusprechen. Aber es war tatsächlich besser als ich dachte.“ Das Team hatte die Gelegenheit, mit Amoz, einem der Pilger, in der Bibel zu lesen und ihm das Evangelium zu erklären. Auch anderen Wanderern konnten sie von ihrem christlichen Glauben erzählen.

„Ein Highlight war für mich definitiv die Wanderung allein auf dem Jakobsweg“, erzählt Priska. „Die Kombination aus der wunderschönen Landschaft, der Stille und dem Alleinsein mit Gott hat mir sehr gutgetan. Ich habe in dieser Stunde viel gebetet, Lieder in Gedanken gesungen und über die Schöpfung gestaunt.“ Und Michael kann nur bestätigen, was das Schönste an dieser Reise war: „Der Jakobsweg, das Wandern. Das Meer war die ganze Zeit neben uns. Das war in jedem Moment eine schöne Aussicht.“

Nach sieben ereignisreichen und lehrreichen Tagen ging es für die Truppe wieder zurück nach Mosbach. Alle Einsatzteilnehmer trugen im Gepäck wertvolle Lektionen, Erinnerungen und manche sogar eine Flasche spanische Fanta. „Ich durfte mitnehmen, dass ich zu jederzeit beten darf“, sagt Levi über das, was er gelernt hat. „In Stoßgebeten im Alltag. Das hat für mich eine neue Ebene in der Beziehung zu Gott geöffnet.“ Und Leah fiel der Abschied nicht leicht: „Ich wäre gerne länger geblieben.“

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