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The call to prayer from the mosque serves as a reminder to the Christian to pray for neighbors in the Arabian Peninsula.  Photo by Josiah Potter

Türen öffnen und schließen sich, während Jena die Liebe Christi durch ihr Leben auf der arabischen Halbinsel weitergibt.

Als Jena* 1992 zum Glauben an Jesus kam, dachte sie nicht daran, dass sie sich drei Monate später auf einem Missionseinsatz in einem spanischsprachigen Land wiederfinden würde, um das Evangelium weiterzusagen.

Und genauso wenig hätte sie es für möglich gehalten, dass sie Jahre später ihr Heimatland, die USA, verlassen würde und dass Mission im Ausland zu ihrer persönlichen lebenslangen Mission werden würde.

Nachdem sie sich jahrelang auf missionarischen Kurzeinsätzen beteiligt hatte, mit einer angenehmen Arbeitsstelle im säkularen Bereich, lag die Weltmission auf Jenas Herzen. „Ich sagte Gott, dass ich es mir mit diesem schönen Beruf und dem guten Gehalt, das es mir erlaubte, die Welt zu bereisen (was ich sehr genoss), nicht bequem machen wollte. Ich wollte tun, was Gott sich von mir wünschte“, erzählt Jena.

Durch verschiedene offene Türen und Bestätigungen im Laufe der Jahre zogen Jena und ein Freund 2014 auf die Arabische Halbinsel. Nach ein paar Monaten, in denen sie sich auf das Erlernen der Sprache konzentrierte, zog Jena in eine andere Stadt und begann, als Wirtschaftslehrerin zu arbeiten. Der strenge Stundenplan mit überfüllten Klassenzimmern ließ Jena keine Zeit, Freunde vor Ort zu besuchen und Beziehungen aufzubauen. „Dieser erste Job war sehr unorganisiert und viele der ausländischen Lehrer waren damit unzufrieden. Es war eine kräftezehrende Erfahrung, vor allem, weil ich sechs Stunden am Tag arbeitete und zweihundert Kinder unterrichtete, die alle wollten, dass ich mir ihre Namen merke“, erklärt Jena. Als sie erkannte, dass sie eine Veränderung brauchte, wechselte sie zu einer Teilzeitbeschäftigung als Lehrerin, was ihr die Möglichkeit gab, ihre Freundschaften bewusst zu pflegen.

Offene und geschlossene Türen

2017 nahm Jena mit anderen ausländischen Jesus-Nachfolgern an einem Gebetswochenende in einer kleinen konservativen Stadt teil. „Es war eine tolle Erfahrung, mit ihnen in dieser kleinen Stadt zu beten und Lobpreis zu machen und ich hatte das Gefühl, dass ich in einer solchen Stadt leben könnte“, sagt Jena. Bereits 2014 hatte Jena dieselbe Stadt mit ihrer damaligen Sprachtutorin besucht. „Meine Tutorin stammt aus dieser Kleinstadt und als wir sie besuchten, konnte ich mir nicht vorstellen, dort als alleinstehende ausländische Frau zu leben. Ich dachte, es sei zu konservativ. Alle Frauen verhüllten ihr Gesicht, ich nicht und so starrten mich die Kinder oft an“, erinnert sich Jena.

Jena brachte die Idee, in der Kleinstadt zu leben, bei ihren Teamleitern zur Sprache. Obwohl disie anfangs zögerten, unterstützten sie Jena und eine weitere alleinstehende Frau in ihrer Entscheidung, umzuziehen. Jenas Suche nach einem Job begann steinig, da sich ihre ersten beiden Jobangebote plötzlich zerschlugen, was Jena und ihre Freundin in beiden Fällen besorgt und verwirrt zurückließ. Als sie ihre Suche fortsetzten, fand Jena den perfekten Job als Konversationslehrerin für Englisch für sechs oder sieben Schüler. „Ich durfte über alles reden, was ich wollte, weil es keinen strengen Lehrplan gab. Ich spürte die Gunst des Herrn bei diesem Job, denn die Schüler mochten mich und kamen gerne zum Unterricht. Zwei Monate lang war es wunderschön... und dann kam Covid-19“, erinnert sich Jena.

Als sie diesen Job aufgrund der Covid-19-Beschränkungen verlor, begann Jena, Schülern zu Hause Nachhilfe zu geben. „Ich begann, diese Tätigkeit zu lieben, weil ich so flexibel war und die Schüler zu Hause besuchen konnte. Als das Institut mich zurückrief, nahm ich die Stelle nicht an, weil ich spürte, dass Gott wollte, dass ich auf diese Weise weiterarbeite“, erzählt Jena.

Der Nachhilfeunterricht bei den Schülern zu Hause hat Jena viele Türen geöffnet, um die Liebe Christi ihren Schülern und deren Familien weiterzugeben. „Ich bete häufig darum, dass der Friede Gottes ihr Zuhause erfüllt, und ich hatte schon viele Gelegenheiten, von meinem Glauben zu erzählen“, erklärt Jena. „So viele meiner Schüler haben mir gesagt, dass sie einen Unterschied in mir sehen, und ich glaube, sie wissen, dass es die Liebe Christi ist.“ Als Lehrerin hat Jena eine klare und akzeptierte Identität in der Gemeinde, was ihre Glaubwürdigkeit erhöht und dazu beiträgt, Vertrauen zu schaffen in einer Gesellschaft, in der nur wenig Vertrauen herrscht.

Beruf und Mission

Durch den Kontakt zu den Schülern in deren Zuhause und in Bildungseinrichtungen konnte Jena im Laufe der Jahre starke Verbindungen und Freundschaften aufbauen. „Es hat mir Türen geöffnet, um das Leben und den Glauben mit Einheimischen zu teilen. Ich habe so viele Freunde bei Beerdigungen, Hochzeiten, Geburten und Urlaubsreisen begleitet, was mir dann immer viele Gelegenheiten gibt, die Wahrheit mit ihnen zu teilen“, sagt sie.

Ruba*, eine von Jenas engsten Freundinnen aus der Gegend, beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Geschichte. Eines Tages lud Jena Ruba und ihre Freundinnen ein, einen Film über Martin Luther anzuschauen. „Ich dachte, dieser Film über die erste Spaltung der katholischen Kirche wäre für sie interessant, weil er sehr geschichtlich ist“, erklärt Jena. Die Frauen genossen den Film und Jena war überrascht, dass Ruba und ihre Freundinnen vor allem Martin Luthers Haltung zur Autorität der Bibel und zum hohen Stellenwert der Bibelworte beeindruckte. Anschließend lud Jena die Frauen zu einer Osterveranstaltung ein, bei der sie die ganze Auferstehungsgeschichte hörten. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind sie noch nicht gläubig, aber wir haben das Gefühl, dass sie langsam zum Glauben kommen. Doch es findet ein geistlicher Kampf statt, um sie auf ihrem alten Weg zu halten“, so Jena.

Eine weitere Idee, die Jena hatte, um mehr Frauen in der Region zu erreichen, ist die Gründung eines Unternehmens zusammen mit einer anderen Freundin vor Ort. „Ich könnte mir vorstellen, eine Sprachschule, eine Kindertagesstätte für berufstätige Mütter oder ein Restaurant zu gründen, aber ich fühle mich nicht besonders berufen, diese Dinge selbst zu tun“, erzählt Jena. „Ich denke, es ist eher so, dass ich mir wünsche, Gott würde jemandem diesen Wunsch aufs Herz legen und ich könnte sie oder ihn dabei unterstützen, es bewusst zu beginnen.“

Jena und ihr Team treffen sich weiterhin mit Einheimischen, bauen Beziehungen, erzählen von ihrem Leben und beten dafür, dass ihre einheimischen Freunde so Jesus in ihnen sehen. Beten Sie, dass Gott Menschen zum Team führt, die bereit sind, Jesus kennenzulernen. Beten Sie für isolierte Christen auf der arabischen Halbinsel, dass sie vertrauenswürdige Gemeinschaften von Jesus-Nachfolger finden, mit denen sie Gemeinschaft haben können. Beten Sie, dass neue Christen im Wort Gottes Wurzeln schlagen und nicht von einem Geist der Angst überwältigt werden, der in dieser Region so stark ist.

*Name geändert

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