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A man harvests rice in Mozambique. Photo by Doseong Park.

Gottes Schöpfung bewahren

„Es scheint, als wollten die Menschen die Umwelt zerstören“, sagt Sinesio. „Auf der Farm machen wir das Gegenteil: Wir bauen die Umwelt wieder auf.“

Als Sinesio David das Land seiner Familie erbte, vertiefte Gott seine Liebe zur Schöpfung und pflanzte den Keim für ein neues Missionsprojekt in sein Herz.

Sinesio David wuchs in Mosambik in der Provinz Zambezia auf und besuchte in seiner Kindheit die Farm der Familie: ein Gebiet von circa 236 Hektar, nur sechs Kilometer von Sinesios Heimatstadt Mocuba entfernt. Seine Eltern bewirtschafteten das Land ein wenig, doch investierten nie genug, um lohnende Erträge zu erwirtschaften. In erster Linie war es ein Ort der Erholung und des Vergnügens. Als Kind ahnte Sinesio noch nichts davon, dass Gott ihn eines Tages zu einer viel größeren Vision für dieses Land führen würde. Als er 20 Jahre alt war, traf er einen jungen Mann namens Duilio, während er mit ihm an einem Freizeitprojekt in Beira arbeitete. Duilio lud ihn zu einem Gottesdienst in die Kirche „Täufer von Bosque“ in der Gegend ein. Sinesio nahm die Einladung an und hörte an diesem Tag, dass Jesus für ihn gestorben sei. „Danach war ich neugierig, mehr zu lernen und jeden Tag wuchs meine Anziehung zu Jesus“, erinnert sich Sinesio. Später besuchte er eine dreitägige Veranstaltung der Kirche – und verließ sie mit einer neuen Sicht auf die Welt.

Die Kirchengemeinde erhielt Unterstützung von Jugend mit einer Mission, was es Sinesio ermöglichte, sich mit Missionaren auszutauschen und über Missionsprojekte zu lernen. 2013 übergab er sein Leben Jesus. In dieser Zeit hatte Sinesio eine Vision und er wusste, dass Gott ihn zu etwas beruft. Kurz darauf bekundete Sinesio sein Interesse an der Teilnahme an einem Missionsprojekt mit Jugend mit einer Mission und wurde zu einem einjährigen Training nach Brasilien eingeladen.

Ein Land inspiriert von Gott

Sinesio kehrte 2019 nach Mosambik zurück und kam durch Bekannte mit OM in Kontakt. Im Jahr 2020 wurde er Schulungsleiter für die Organisation und im darauffolgenden Jahr wurde er übergangsweise Leiter der Arbeit von OM in Mosambik. 

Etwa zur gleichen Zeit erlitt Sinesios Mutter einen Schlaganfall und seine Eltern mussten die Bewirtschaftung der Farm aufgeben. Sinesio übernahm 2020 die Verantwortung für die Farm und begann, Pläne zu schmieden, um sie nachhaltiger zu gestalten. Zu dieser Zeit engagierte er sich intensiv in der Jüngerschaftsarbeit. Er merkte jedoch, dass er nicht beides gleichzeitig zufriedenstellend ausführen konnte und zog sich darum von seiner Arbeit bei OM zurück, um sich auf die Farm zu konzentrieren. Gott bewegte Sinesios Herz mit einer neuen Vision: „Ich wollte eine Art Eden bauen, ein Land, das von Gott inspiriert ist", berichtet er.

Mit diesem Herzenswunsch unterhält Sinesio derzeit mehrere Projekte und hat bereits viele weitere Pläne für die Zukunft. Eines dieser Projekte, das in Zusammenarbeit mit der Regierung durchgeführt und von der Internationalen Weltbank finanziert wird, konzentriert sich auf die Anpflanzung einer großen Anzahl von Bäumen für verschiedene Zwecke, z. B. für die Papierherstellung und die Holzproduktion. 

Das Projekt umfasst auch die Anpflanzung von Wäldern zur Klimakontrolle und Sinesio erinnert sich gerne daran, dass dies zu seinem Ziel passt, die Farm in eine Art Garten Eden zu verwandeln: „Ich erkannte, dass das Baumprojekt mit der Vision übereinstimmte, die ich für meine Farm habe: ein kleines Stück Land, das das Reich Gottes repräsentiert.“ Während andere Landbesitzer kleine Teile ihres Landes für das Baumprojekt zur Verfügung stellten, haben Sinesio und sein Team in den vergangenen zwei Jahren 60 000 Bäume gepflanzt. Viele konnten nicht verstehen, warum er so viel Land für diesen Zweck zur Verfügung stellte, aber als Jesus-Nachfolger erklärt er: „Wir wollen betonen, dass wir Gott nicht lieben können, ohne das, was er geschaffen hat, zu lieben und zu pflegen."

Das Land dient auch der örtlichen Gemeinschaft. Als Mocuba 2015 von einer Überschwemmung heimgesucht wurde, verloren viele Familien ihre Häuser und ihr Eigentum. Sinesios Familie gab ein Gebiet innerhalb der Farm ab, um 400 Familien unterzubringen. Ursprünglich war dies nur als vorübergehende Lösung gedacht, aber schließlich beschlossen sie, das Land der Gemeinschaft auf unbestimmte Zeit zur Verfügung zu stellen. „Die Regierung teilte das Land in Parzellen ein, legte eine Straße an und stellte die Stromversorgung her.“, berichtet Sinesio. „Fünfundachtzig Prozent der Angestellten, die ich auf der Farm habe, kommen aus dieser Gemeinde". 

Darüber hinaus stellt Sinesio einen Teil seines Landes als Cashew-Farm zur Verfügung und hofft, im Jahr 2024 10 000 Cashew-Bäume zu pflanzen und die Cashewnüsse schließlich vor Ort zu verarbeiten. Dies würde laut Sinesio vier- bis fünfmal mehr Ertrag bringen als rohe Cashewnüsse. Er ermutigt andere in der Region, ebenfalls Cashew-Bäume zu pflanzen, um letztlich mehr Einkommen für die gesamte Gemeinschaft in der Region zu erzielen.

Gott dort dienen, wo er uns hingestellt hat

Zu Beginn des letzten Jahres hat Sinesio ein noch tieferes Verständnis dafür entwickelt, wie er andere für die Bewahrung der Schöpfung sensibilisieren kann. In Malawi nahm er an einer einmonatigen landwirtschaftlichen Schulung teil, deren Schwerpunkt auf der Erhaltung der Landwirtschaft lag.  Vor der Schulung hatte er mit traditionellen mosambikanischen Methoden gearbeitet, von denen einige schädlich für den Bodensind. „Es scheint, als wollten die Menschen die Umwelt zerstören", sagt Sinesio. „Auf unserer Farm machen wir das Gegenteil: Wir stellen die Umwelt wieder her. Wenn die Leute auf den Hof kommen, ist es, als wären sie in einer anderen Welt. Ich dachte immer, dass es eine Sache ist, Jesus nachzufolgen, und eine andere Sache, Agraringenieur zu sein.“ Aber durch die Ausbildung begann er zu erkennen, dass er zerstörerische Praktiken durch eine Landwirtschaft ersetzen konnte, wie Gott sie sich vorgestellt hatte, und dass er dem Herrn in seinem Einflussbereich dienen konnte.  Jetzt möchte er, dass seine Familie ein Vorbild für eine nachhaltige Landwirtschaft wird.

Die ganze Dorfgemeinde weiß, dass der Bauernhof einem Jesus-Nachfolger gehört. Sinesio hofft, dass die Liebe zur Schöpfung den Menschen helfen wird, die Natur mit ihrem Schöpfer zu verbinden. Er sagt: „Der Bauernhof ist ein Weg, das Evangelium zu predigen, ohne den Mund aufzumachen oder Religiosität zu zeigen. ... Wir verstehen, dass wir das Wort in allen Bereichen anwenden müssen und dass wir bei dem, was wir tun, nicht nur Zuhörer sein können. Wir glauben daran, dass wir dazu da sind, den Menschen zu dienen und uns nicht nur mit ihnen zu treffen. Das macht den Unterschied aus.“

Letztendlich möchte Sinesio sein Leben damit verbringen, Gott dort zu dienen, wohin er ihn berufen hat: „Ich möchte, dass die Menschen auf mich schauen und von mir als einem Missionar sprechen, der gelebt hat, um ein wenig vom Himmel hier auf Erden sichtbar zu machen."

 

Bitte beten Sie, dass Gott finanzielle, personelle und materielle Ressourcen zur Verfügung stellt. Beten Sie dafür, dass die Farm ein Licht in der Umgebung und ein Beispiel für andere ist, wie ein ganzheitlicher Umgang mit Gottes Schöpfung aussieht.

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