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The OM Spain Transform Team treks beside an estuary as they hike the Camino de Santiago, evangelizing and distributing literature along the way.

Wandern und von Jesus erzählen

Der Jakobsweg ist nicht nur etwas für Naturliebhaber, Wanderenthusiasten und Liebhaber historisch-religiöser Pilgerwege. Er ist auch für Jesus-Nachfolger da, die nach einer Möglichkeit suchen, vom Evangelium zu erzählen.

Warum läufst du den Jakobsweg? Es gibt viele Antworten auf diese Frage: Aus Spaß, Glaube, Aberglaube, Liebe, um der Wahrheit willen, wegen Freunden oder um vor der Familie oder persönlichen Problemen davonzulaufen.

Ricardo, ein OM-Mitarbeiter in Spanien, stellte diese Frage der amerikanischen Wanderin Susan, als sie an einem der vielen Tage auf dem Wanderweg unterwegs waren. Es ist eine Frage, die sich viele Menschen gegenseitig stellen, wenn sie nach Frankreich und Spanien strömen, um den Weg zu Ende zu bringen. Susan erzählte, dass sie sich auf den Weg gemacht hatte, um Klarheit und Antworten auf tiefe Fragen zu finden, während sie sich mit ihren Ehe- und Familienproblemen beschäftigte. Ricardo ließ sich von ihrer Antwort nicht aus der Ruhe bringen. In den vergangenen Jahren hatte er viele andere Menschen wie sie getroffen, die die Pilgerstrecke aus ähnlichen Gründen zurücklegten.

Sechs Tage lang wanderten Ricardo und sein Team mit Susan und sprachen mit ihr über das Evangelium. Obwohl sie sagte, dass eine Beziehung zu Jesus nicht das sei, was sie wollte, freute sich das Team, dass es ihnen möglich war, den guten Samen zu säen. „Auf dieser Strecke ist es so einfach, vom Evangelium weiterzuerzählen. Man trifft so viele Menschen, die offen sind, zuzuhören, aber einfach nicht daran interessiert, Jesus kennenzulernen, und das ist okay“, meint Ricardo. „Man trifft auch andere, die lieber alleine wandern und dann wieder solche, die nicht nur offen sind, zuzuhören, sondern auch offen an Jesus Christus zu glauben.“

Bei einem früheren Einsatz auf dem Jakobsweg traf das Team einen jungen Mann aus Barcelona, der die Pilgerreise aus Spaß unternahm und um vor den familiären Problemen zu Hause zu flüchten. Während der Wanderung öffnete er sich Ricardo gegenüber und erzählte von vielen Dingen, die ihm auf dem Herzen lasteten. Am Ende entschloss sich der junge Mann, sein Vertrauen in Jesus zu setzen. Er fand eine Gemeinde in seiner Heimatstadt und hält weiterhin Kontakt zu Ricardo.

Was man für den Weg braucht

Der Jakobsweg, auch als „Camino de Santiago“ bekannt, ist einer der ältesten und beliebtesten historischen Wege Europas. Jährlich wandern über 250 000 Menschen aus aller Welt auf diesem Weg. 2014 erkannte Trevor, ehemaliger Leiter von OM in Spanien, die Möglichkeit, auf dem Jakobsweg die Frohe Botschaft von Jesus weiterzugeben. Noch im selben Jahr wanderte er mit fünf Personen aus seiner Kirchengemeinde 115 Kilometer von Ferrol nach Santiago de Compostela.

Seit 2018 bietet OM in Spanien einen Einsatz auf dem Jakobsweg für Jesus-Nachfolger an, die mit anderen Wanderern über Jesus sprechen möchten. „Das Ziel war schon immer, den Menschen, die hier unterwegs sind, vom Evangelium zu erzählen. Es gibt so viele verschiedene Arten von Menschen auf diesem Weg, sehr religiöse Menschen, Naturliebhaber, die einen unterhaltsamen Ausflug machen wollen, Sinnsucher, die versuchen, Lösungen für ihre Probleme zu finden, und sogar einige, die auf der Suche nach Freundschaften auf der Reise sind. Da es sich um einen historischen religiösen Pilgerweg handelt, ist die Frage, warum sie den Jakobsweg gehen, eine sehr häufige und normale Frage“, erklärt Ricardo. Das Einsatzteam wandert 120 Kilometer von Triacastela nach Santiago de Compostela. Sechs Tage sind sie unterwegs, um Pilgern aus aller Welt vom Wort Gottes erzählen.

Das Team beginnt seine Wanderung täglich um 7 Uhr und beendet sie um 14 oder 15 Uhr. Nach einer kurzen Pause isst das Team gemeinsam zu Abend und startet dann eine Lobpreis- und Gebetszeit in der Herberge für diese Nacht. „Wir schaffen eine angenehme Atmosphäre, in der wir andere Wanderer einladen, mit uns zu singen, zu beten und über Gott zu sprechen. Wir möchten ihnen Raum geben, all ihre Fragen und auch Zweifel über Gott loszuwerden“, erklärt Ricardo.

Für die Teilnehmer der vergangenen Einsätze war die Weitergabe des Evangeliums immer der einfachste Teil des Weges. Schwierigkeiten bereiten den meisten Einsatzteilnehmern die Unterbringung, die tägliche Wegstrecke und die Hitze des spanischen Sommers. „Wir achten darauf, dass das Einsatzteam nicht mehr als zwölf Personen umfasst. Wir übernachten in verschiedenen Unterkünften entlang des Weges, wo sich zwischen 12 und 25 Personen ein Zimmer teilen. Der Mangel an Privatsphäre ist für die Menschen meistens das Schwierigste“, berichtet Ricardo.

Was man für die Weitergabe braucht

Die einleitende Frage zu einem Gespräch über das Evangelium lautete immer: „Warum gehst du den Jakobsweg?" Ricardo erinnert sich jedoch auch an Begegnungen, bei denen die erste Frage anders lautete. Eine Frau aus Japan traf das OM-Einsatzteam in einer Herberge. „Sie war auf der Suche nach einem Platz zum Übernachten, konnte aber kein Zimmer finden, weil die Herbergen normalerweise sehr schnell ausgebucht sind“, erzählt Ricardo. Als ihr klar wurde, dass sie so kurzfristig kein Zimmer mehr finden würde, bot ihr das OM-Team einen Platz auf der Etage ihres Zimmers an. „Sie war so überrascht von dem Angebot, dass sie fragte: ‚Warum habt ihr mir einen Platz angeboten?‘“, erinnert sich Ricardo. Dies gab Ricardo und seinem Team die Gelegenheit, von der Liebe Christi zu erzählen, die sie dazu anspornt, andere zu lieben. Am Ende der Wanderung, nachdem sie mehr über Jesus und die Bedeutung des Glaubens erfahren hatte, entschied sich die Japanerin, Jesus zu vertrauen.

Bei einer anderen Wanderung traf das Einsatzteam auf eine Frau aus Italien, die nach einigen Tagen nicht nur krank wurde, sondern auch ihr Geld verlor. Auch in diesem Fall lud das Einsatzteam die Frau ein, bei ihnen zu wohnen, und versorgte sie mit Lebensmitteln. Nach tagelangem Wandern und gemeinsamen Gesprächen bekannte sich die Frau zum Glauben an Jesus und arbeitet nun treu in einer Gemeinde in ihrem Heimatland mit.

Trotz der körperlichen Herausforderungen, die die sechstägige Wanderung mit sich bringt, hat Ricardo erlebt, dass viele Einsatzteilnehmer voller Freude über diese Erfahrung nach Hause zurückkehren. Von jungen Erwachsenen bis hin zu Rentnern begrüßt Ricardo Jesus-Nachfolger jeden Alters, die in der Lage sind, mehrere Tage zu wandern und bereit sind, mit anderen über das Evangelium zu sprechen. Er lädt sie ein, sich ihm auf dem Jakobsweg anzuschließen und die Wahrheit über Jesus weiterzugeben. „Es gibt einen Platz für jeden, der bereit ist, sechs Tage lang zu wandern und das Evangelium weiterzugeben“, so Ricardo.

Der Einsatz auf dem Jakobsweg findet diesen Sommer vom 14. bis 23. Juli statt. Beten Sie für Ricardo und die neuen Einsatzteilnehmer in ihrer Vorbereitung für die Wanderung. Beten Sie für gute Gespräche, neue Freundschaften und dafür, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden.

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